Bremer Frühchenstation: ESBL-Suche wird ausgedehnt

Keine Ruhe für das Klinikum Bremen-Mitte: Nach den erneuten Funden von ESBL-Keimen und dem Tod zweier Frühchen, sollen jetzt alle Personen auf die Keime getestet werden - darunter auch Pfarrer und Handwerker.

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Klinikum Bremen-Mitte: ESBL-Screening für alle.

Klinikum Bremen-Mitte: ESBL-Screening für alle.

© Michael Bahlo / dpa

BREMEN (cben). Die Suche nach dem Auslöser der Keiminfektionen in der Frühchenstation des Klinikums Bremen-Mitte (KBM) geht weiter.

Das Robert Koch-Institut hat am Freitag nach einem erneuten Einsatz am KBM in der vergangenen Woche empfohlen, alle Personen, die im Februar Besucher auf der Station waren, nach ESBL-bildenden Klebsiellen zu screenen. Dazu gehören Handwerker, die Väter der Kinder, Musiktherapeuten und Pfarrer.

Alle Betroffenen werden vom Gesundheitsamt Bremen verpflichtend eingeladen und nach einem einheitlichen Verfahren gescreent. Die Abstriche sollen nicht nur anal, im Nasen-Rachen-Raum und an Händen vorgenommen werden, sondern auch in den Ohren.

Beim Personalscreening der pädiatrischen Intensivstation "waren alle 60 Proben negativ", sagte Karla Götz, Sprecherin der Bremer Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD), der "Ärzte Zeitung".

Götz: "Allerdings waren auch zwei Personalmitglieder im Urlaub." Das gesamte Personal wird nun erneut gescreent.

Erstmals wird ein externes Labor die Proben untersuchen, "auch um die bisherigen Laborergebnisse zu validieren", so Götz. Allerdings sollen nicht alle alten Proben erneut untersucht werden.

Derzeit sei man dabei, Listen aller zu erstellen, die die Station betreten haben. "Vermutlich in zehn Tagen werden die ersten Personen eingeladen", sagte Götz.

Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper sagte zu den Empfehlungen des RKI: "Wir werden diese Anregungen aufgreifen und das gesamte Screening nochmals auf den Prüfstand stellen."

Jürgens-Pieper: "Deshalb haben wir bei einer neuerlichen Begehung der geschlossenen neonatologischen Station weitere Proben genommen, die wir ebenfalls von einem externen Institut analysieren lassen."

In der vergangenen Woche waren am Klinikum Bremen-Mitte wieder ein Junge und ein Mädchen gestorben. Bereits im vergangenen Jahr hatte es eine tödliche Infektionswelle auf der Station im Klinikum Mitte gegeben.

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