Rezeptservice

Britische Konkurrenz für Doktor Ed

Diskretion ist alles – und im Geschäft mit verschreibungspflichtigen Mitteln gegen schambehaftete Indikationen gibt es offenbar noch viel Luft nach oben.

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LONDON. Mit Apomeds.com drängt ein neuer Anbieter in den Online-Markt für Verschreibungsdienste. „Und das zu Preisen, die jeglicher Konkurrenz trotzen“, wie der Betreiber, die in Manchester residierende Apomedical Ltd., wirbt. Das Geschäftsmodell ähnelt eins zu eins demjenigen, mit dem vor etlichen Jahren als erster Rezeptservice die Online-Sprechstunde Zava (ehemals „DrEd“) von London aus an den Start ging: Verschreibungen in Lifestyle-Indikationen, die persönlich gegenüber Ärzten anzusprechen vielen Patienten unangenehm ist.

Online geordert werden können Präparate nach Wunsch, etwa gegen Erektile Dysfunktion, Haarausfall oder zur Schwangerschaftsverhütung, aber auch Antibiotika zur eigenständigen Clamydientherapie sowie HIV-Selbsttests oder Mittel zur Nikotinentwöhnung. Zudem werden allgemeinärztliche Indikationen wie unter anderem Akne, Herpes, Migräne oder Asthma und Bluthochdruck auf der Apomeds-Website aufgeführt.

In der Unternehmensbeschreibung klingt die Sache simpel: „Der Bestellprozess funktioniert in drei einfachen Schritten. Sie wählen das Medikament, das Sie bestellen möchten, füllen einen medizinischen Fragebogen online aus und erhalten Medikament und Rezept direkt nach Hause geliefert.“ Den ärztlichen Service übernimmt laut Geschäftsbedingungen der im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) ansässige Anbieter „EU Doctor 24“, den Lieferservice die in England und Wales registrierte Versandapotheke „Pharmaease“.

Kunden zahlen den Angaben zufolge eine Pauschale für Rezept, Produkt und Lieferung. Eine 12-er Packung des Potenzmittels Cialis® (20 mg) beispielsweise kostet bei Apomeds aktuell 336,70 Euro. Der Brutto-Preiskorridor, den Hersteller Lilly sowie etliche Re-Importeure für die gleiche Packungsgröße Cialis® 20 mg in deutschen Apotheken abstecken, reicht von 124,21 Euro bis 235,99 Euro. (cw)

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