Kommentar – Verhältnismäßigkeitsrichtlinie

Brüssel bekommt immer ein bisschen mehr

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

"Der Bürokratiegaul wiehert." Mit diesen Worten hat vor wenigen Wochen Bundesärztekammer-Präsident Professor Frank Ulrich Montgomery beim Ärztetag auf die Regulierungswut europäischer Behörden hingewiesen. Konkret im Blick hatte Montgomery unter anderem die Verhältnismäßigkeitsrichtlinie. Die sorgt seit Monaten für Unruhe und Protest.

Was will die Richtlinie? Im Kern geht es darum, dass Brüssel seine Kompetenzen erweitern möchte, damit die EU-Kommission bei Änderungen nationaler Berufsnormen ein erhebliches Wörtchen mitreden kann. Das gilt etwa für die ärztliche Berufsordnung oder die Weiterbildungsordnung.

Eine solche "Tauglichkeitsprüfung" findet in Deutschland wenig Sympathie. Und das ist nachvollziehbar. Jetzt haben die Eurokraten eingelenkt und für Gesundheitsberufe eine "Sonderrolle" formuliert.

Heißt konkret: oberstes Gebot soll bei allen Änderungen der Gesundheitsschutz haben. Was lehrt uns das Beispiel? Brüssel will viel und bekommt am Ende nie alles, aber immer ein bisschen mehr.

Lesen Sie dazu auch: Verhältnismäßigkeitsprüfung: EU will sich bei ärztlichem Berufsrecht zurückhalten

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus