Anlagen-Kolumne

Chancen nur für Optimisten

Von Jens Ehrhardt Veröffentlicht:

Den Anlegern sitzt weltweit die Angst im Nacken. Vergleiche zu 2008 machen die Runde. Der MSCI-Weltindex ist knapp 20 Prozent gefallen, ebenso der Dax. 20 Prozent Rückgang ist üblicherweise die Marke, an der ein Bärenmarkt ausgerufen wird. Weltweit notieren nur noch fünf Prozent der Märkte über ihrer 200-Tagelinie.

Heißt: Die Aufwärtstrends sind gebrochen. Die letzten Jahre waren zwar geprägt von der Anleger-Erfahrung, dass Kaufen bei Rückschlägen, eine gute Strategie ist.

Doch momentan sieht es nach Käuferstreik aus. Erholungsphasen werden immer wieder genutzt, um Positionen zu reduzieren. Das könnte erst aufhören, wenn sich Großbaustellen wie der Handelskrieg, Italien und Brexit erledigt haben. Realistischerweise werden sich Lösungen für diese Probleme aber weit ins kommende Jahr hinziehen. In Italien muss vermutlich der Markt die Regierung mit steigenden Zinsen zum Einlenken zwingen.

Hinzu kommt, dass die aktuelle Berichtssaison enttäuschend verläuft. Gewinnüberraschungen sind derzeit in Europa so dünn gesät wie seit 2008 nicht mehr. Die Analysten müssen ihre Schätzungen zurückschrauben. Das belastet die Kurse. Im angespannten geopolitischen Umfeld mit steigenden Ölpreisen lehnen sich die Firmen natürlich auch nicht weit aus dem Fenster.

Entsprechend vorsichtig werden Ausblicke formuliert. Solange die Notenbanken ihren restriktiven Kurs nicht drehen und der Handelsstreit über allem schwebt, sollten sich Anleger in defensiven, weniger zyklischen Branchen verstecken. Wer nicht investiert sein muss, hat es in solchen Phasen am besten. Denn er kann auf bessere Gelegenheiten warten.

Fazit: Für Optimisten und kurzfristig orientierte Anleger gibt es bei großen Abwärtsbewegungen immer wieder antizyklische Chancen. Wer längerfristig gute Einstiegsgelegenheiten sucht, der sollte noch abwarten.

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