Charité macht erstmals wieder einen Gewinn
Deutschlands größte Uniklinik, die Berliner Charité, hat ihre Finanzkrise überwunden. Mit einem Gewinn von 8,2 Millionen Euro übertraf sie 2011 das angepeilte Ziel einer schwarzen Null. Die Politik zeigt sich zufrieden.
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Das Bettenhaus der Berliner Charité: In Kürze soll die Sanierung beginnen.
© Schöning / imago
BERLIN. Die Berliner Uniklinik Charité ist raus aus den Miesen. Das vergangene Jahr hat sie mit einem Plus von 8,2 Millionen Euro abgeschlossen.
Bei einem Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro fällt dieses vorläufige Ergebnis besser aus als erwartet. "Wir haben erneut den mit dem Aufsichtsrat vereinbarten ehrgeizigen Plan übertroffen", so Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl.
Deutschlands größte Uniklinik wies 2008 ein Defizit von 56,6 Millionen Euro aus. 2010 lag der Verlust noch bei 17,8 Millionen. Vor allem Strukturänderungen führten nun zu der Ergebnisverbesserung. Einsparungen gab es unter anderem im Labor, beim Einkauf und in der Kliniksteuerung.
Die Krankenversorgung ist mit sieben Millionen Euro Gewinn 2011 wieder profitabel. Auch die Fakultät schrieb ein Plus von gut einer Million Euro. Im Forschungsbereich warb die Charité rund 158,2 Millionen Euro Drittmittel ein.
"Wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung"
Die zuständigen Vertreter der Berliner Landesregierung begrüßten das Ergebnis. Die Aufsichtsratsvorsitzende Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD) gratulierte der Charité und ihren Mitarbeitern.
"Die Charité ist ein Aushängeschild Berlins, ihr eine solide wirtschaftliche Basis zu geben, ist eine unverzichtbare Voraussetzung für nachhaltige Erfolge. Das sichert den exzellenten Wissenschaftsstandort und die beste mögliche medizinische Versorgung."
Finanzsenator Ulrich Nußbaum würdigte das Ergebnis als "wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung" der Charité.
"Insbesondere mit Blick auf die anstehenden Großinvestitionen rund um die Sanierung des Bettenhauses in Mitte war es dringend notwendig, die weitere Verschuldung zu stoppen", so Nußbaum.
Für das Jahr 2012 steht die weitere Konsolidierung auf dem Plan der Charité. Zentrale Herausforderungen sind dabei die Sanierung des Bettenhauses und die Zusammenarbeit mit dem Max-Delbrück-Centrum.
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Geschäftszahlen 2011: Umsatz: 1,1 Milliarden Euro Gewinn: 8,2 Millionen Euro
Patienten: 136 000 stationäre, 563 000 ambulante Fälle
Mitarbeiter: (Ende 2011) 12 888, darunter 3756 Wissenschaftler und Ärzte, 4054 Schwestern und Pfleger, 758 Verwaltungsmitarbeiter, 225 Professoren
Campus: 17 Zentren mit 103 Kliniken an drei klinischen Standorten (Charité Mitte, Virchow Kliniken, Benjamin Franklin) und einem Forschungsstandort (Berlin-Buch)
Fakultät: 6992 Studierende
Forschung: 58,2 Millionen Euro Drittmittel (u.a. für 16 Sonder forschungsbereiche)