Personalmangel

Charité wehrt sich gegen Vorwürfe

Erneut wird das Personalmanagement an der Charité in Medienberichten angegriffen. Die Klinik weist die Vorwürfe zurück.

Veröffentlicht:
Die berühmte Klinik wehrt sich gegen Vorwürfen wegen fehlendem Pflegepersonal.

Die berühmte Klinik wehrt sich gegen Vorwürfen wegen fehlendem Pflegepersonal.

© Schoening / Bildagentur-online /dpa

Berlin. Die Berliner Charité bezieht wiederholt Stellung zum Vorwurf zu fehlendem Pflegepersonal. Interne Dokumente der Klinik, wie das ARD-Magazin Kontraste berichtete, würden belegen, dass die Charité den tariflich vereinbarten Personalschlüssel für Pflegekräfte in der Kinderonkologie über mindestens 12 Monate unterschritten hätte.

Demnach sei der Schlüssel, eine Pflegekraft auf zwei Patienten, etwa auf der Station für Knochenmarktransplantation im Zeitraum vom zweiten Halbjahr 2018 bis zum ersten Halbjahr 2019 um rund ein Viertel unterschritten worden.

Hoch spezialisierte Kräfte gesucht

Auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“ erklärte die Charité, dass über 4500 Pflegekräfte in der Klinik arbeiten. „Gesucht werden noch etwa 100 weitere Pflegekräfte (– 60 im ITS-Bereich und 40 im OP-Bereich). Wir suchen wie alle Universitätskliniken in der Bundesrepublik hoch spezialisierte Pflegekräfte“, sagte Manuela Zingl von der Charité. Seit 2016 konnte die Berliner Klinik jedoch bereits 380 Pflegekräfte für sich gewinnen.

Die medizinische Behandlung von Kindern und Jugendlichen auf universitärem Niveau habe für die Charité höchste Priorität. „Die Kinderonkologie der Charité ist ein hoch spezialisierter Bereich und Pflegende mit entsprechender Expertise sind bundesweit schwer verfügbar“, erklärte Zingl.

Tarifliche Vorgabe freiwillig

Die offenen Stellen in der Pflege könnten daher trotz größter Bemühungen nur langsam nachbesetzt werden. „Seit Juni 2019 haben wir im speziellen Fall der Kinderonkologie den tariflich vereinbarten Personalschlüssel, also eine Pflegekraft auf zwei Patienten, einhalten können“, sagte Zingl weiter.

Die tarifliche Vorgabe beim Personalschlüssel sei freiwillig: „Diese tarifliche Vorgabe haben wir uns selbst freiwillig auferlegt und mit unseren Tarifpartnern abgeschlossen. Wir waren das erste Universitätsklinikum in Deutschland, das einen solchen Tarifvertrag abgeschlossen hat.“

Zuvor ruderte der RBB zurück. In der vergangenen Woche berichteten Inforadio und radioeins über den Tod eines leukämiekranken Kindes, welches – so der Vorwurf – nicht rechtzeitig in der Charitè hätte behandelt werden können.

Mit einem Schreiben vom 10. Februar entschuldigte sich der Chefredakteur des RBB bei der Klinik und den Mitarbeitern für die Herstellung des Zusammenhangs zwischen fehlendem Personal in der Pflege und dem Tod des krebskranken Kindes. (mas)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: APPULSE-PNH-Studie: Hämoglobin-Werte und ARC während des 24-wöchigen Studienzeitraums

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Nach Umstellung auf Iptacopan: Hämoglobin-Wert klinisch relevant verbessert

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Tab. 1: Im Rahmen des Ringversuchs eingesetzte Anti-Claudin-18.2-Antikörperklone: Erfolgsraten und Problemanalyse. Berücksichtigt wurden Antikörper, die in 2 Laboren verwendet wurden

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Claudin-18.2-Testung – wichtige Aspekte in der Praxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Wirksamkeit der TTFields-Therapie

© Novocure

Arztinformation – Metastasiertes NSCLC und Mesotheliom

Wirksamkeit der TTFields-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novocure GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knapp 14 Stunden operiert

Kasuistik: Haarausfall nach längerer Operation

Lesetipps
Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?