Gesundheitswirtschaft fordert
Chefsache Digitalisierung!
Die nächste Bundesregierung muss nach Ansicht von Gesundheits-Fachleuten die Digitalisierung stärker vorantreiben
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Digitalisierung - die deutsche Gesundheitswirtschaft hinkt nach und sieht die Politik in der Pflicht.
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BERLIN. Digitalisierung wird nach Ansicht führender Unternehmen der Gesundheitswirtschaft von der Bundesregierung noch nicht groß genug geschrieben. Sie fordern daher von der nächsten Bundesregierung eine Grundsatzdiskussion über Big Data und ein stärkeres Engagement bei der Digitalisierung, wie eine exklusive Umfrage der "Ärzte Zeitung" ergab.
Der Vertreter der Gesundheitswirtschaft im Bundesverband der Deutschen Industrie, Dr. Hagen Pfundner, fordert von der nächsten Bundesregierung ein stärkeres Engagement in Sachen Digitalisierung. Im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" sagte er; "Auf dem Spitzenplatz in der Erwartungshaltung an die nächste Bundesregierung steht für mich die Digitalisierung. Sie erreicht mit großen Schritten unsere gesamte Lebenswelt (Skype, Apps, Facetime, mobile Büros, autonomes Autofahren). Bezogen auf die Gesundheitswirtschaft stehen wir allerdings erst am Anfang."
Die industrielle Gesundheitswirtschaft sehe die Anwendung digitaler Möglichkeiten als grundsätzlich akzeptiert an, so Pfundner. Konkret bedürfe es verbindlicher Festlegungen zur Nutzung einheitlicher Datenformate und Softwareschnittstellen.Interoperabilität sei eine zentrale Voraussetzung für die Nutzung der Chancen von IT im Gesundheitssystem. Geschaffene Strukturen müssten ausbaufähig und erweiterbar bleiben, um mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten.
Für digitale Entwicklungen sei eine leistungsfähige Start-up- und Entwicklerszene von großer Bedeutung. Diese brauche verbindliche Marktzugangsregeln. Der neue Mobilfunkstandard 5G biete zudem die Chance, mobilfunkgestützte Telemedizin-Anwendungen der Akut- und Regelversorgung flächendeckend einzuführen, sagte Pfundner. (sts)