Crowdfunding

Chirurgen wollen Op-Lehre optimieren

Chirurgen suchen private Kapitalgeber für den Ausbau einer Online-Plattform für medizinisches Personal.

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KÖLN. Via Crowdinvesting, also dem Ansprechen privater Investoren, wollcen Chirurgen mit ihrem Projekt "webop" das chirurgische Wissen auf eine neue Stufe stellen. Im klassischen Lehrbuch fehle die Verbindung von Text und Abbildung mit der realen Situation während einer Op. Idee und Vision des Gründerteams um Professor Markus Maria Heiss und Dr. Carolina Pape-Köhler aus Köln sei es gewesen, eben dieses gefühlte Manko zu beheben und Informationen rund um eine Op als online-Op-Lehre sowie auch im eBook-Format zur Verfügung zu stellen. Am chirugischen Lehrstuhl der Universität Witten/Herdecke sei somit das "Konzept webop" als eine neuartige, innovative und stets aktuelle Op-Lehre entwickelt worden.

Die Online-Plattform spreche medizinisches Fachpersonal, Medizinstudenten, Ärzte im Praktikum, Chirurgen in der Weiterbildung und in der Vorbereitung auf die Facharztprüfung an, heißt es. Das Portal verzeichne monatlich über 20.000 Besucher.

Nutzern würden chirurgische Eingriffe schrittweise in ihren Schlüsselstellen durch einen erklärenden Text, eine anatomische Illustration sowie in kurzen Filmsequenzen dargestellt. Sie könnten Informationen austauschen, Inhalte und Kommentare selbst erstellen sowie Videosequenzen eigener Operationen hochladen.

Zu den Kunden zählten bereits mehrere Kliniken in Berlin, Hamburg, Freiburg, Bochum, München oder auch Magdeburg.

Auf der Crowdinvesting-Plattform Seedmatch.de suche webop nun nach privaten Geldgebern. Für Anleger besteht das Risiko eines Totalverlustes ihres Anlagebetrags.

Die Chriurgen haben sich drei Fundingschwellen gesetzt. Bei einem erreichten Investment von 100.000 Euro, der ersten Fundingstufe, solle die Übersetzung der Inhalte in die englische Sprache und Aufbau einer nationalen und internationalen Vertriebsstruktur erfolgen. Werden 200.000 Euro eingesammelt, so erfolge der direkte Start der Produktion der Fachgebiete Unfallchirurgie/Orthopadie sowie operative Gynäkologie/Geburtshilfe. Vorgesehen seien dann auch verstärkte Vertriebsaktivitäten und eine aktive Zielgruppenakquise.

Bei Erreichen des Fundinglimits von 300.000 Euro erfolge die Ausweitung des Angebotes auf weitere Fachgebiete, wie die Urologie, HNO, Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie und die plastische Chirurgie.

Zu Redaktionsschluss hatten rund 70 Investoren knapp 70.000 Euro in das Unternehmen investiert. Das Crowdfunding läuft den Angaben zufolge nach knapp vier weitere Wochen. (maw)

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