Berlin
Corona-Pandemie kostet die KV Berlin Millionen
Knapp 23 Millionen Euro hat die Corona-Pandemie die KV Berlin bisher zusätzliches Geld gekostet. Die Rechnungen an die Krankenkassen wurden schon verschickt.
Veröffentlicht:Berlin. Die Beschaffung und Bezahlung von persönlicher Schutzausrüstung ist der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin teuer zu stehen gekommen: Mit Stand 10. Juni hat die KV dafür fast 22 Millionen Euro ausgeben müssen, allein auf FFP2-Masken, von denen die KV 4,5 Millionen in Eigenregie beschaffte, entfielen 20,5 Millionen Euro.
Die restlichen Beträge verteilen sich auf Desinfektionsmittel, Mund-Nasen-Schutz sowie auf Personalkosten, die etwa bei der Corona-Hotline oder an den drei Abstrichstellen anfielen. Das mit der Feuerwehr betriebene „Corona-Mobil“, das von März bis Anfang Juni wegen Mangels an Schutzkleidung den Ärztlichen Bereitschaftsdienst ersetzte, kostete die KV rund 560 .000 Euro.
Hausarzt-Projekt soll ausgeweitet werden
Das Ende April im Bezirk Reinickendorf gestartete Projekt Covid-Care, in dem Hausärzte während der behördlich angeordneten Quarantäne Betroffene telefonisch überwachen und notfalls besuchen, schlägt bislang mit 10 .000 Euro zu Buche. Das Angebot soll auf ganz Berlin ausgeweitet werden. Ein Konzept werde derzeit erarbeitet. Die Amtsärzte seien dafür, weil steigende Infektionszahlen erwartet werden, sagte KV-Vorstandsvorsitzende Dr. Margret Stennes auf der Vertreterversammlung (VV).
21 Millionen Euro seien den Krankenkassen bereits in Rechnung gestellt worden, berichtete Uwe Fischer von der Abteilung Finanzen. 14 Millionen Euro habe die KV bereits erstattet bekommen. Unverständnis äußerten einige VV-Vertreter darüber, dass das Land Berlin der KV für die Lagerung von Schutzmaterialien Miete abverlangt. „Der Senat sollte uns die Halle doch umsonst zur Verfügung stellen. Wir haben Aufgaben der öffentlichen Gesundheitsversorgung übernommen“, sagte Dr. Wolfgang Kreischer.
Hoffnung auf Mithilfe vom Land
Die Pandemiepläne seien weder vom Bund noch von den Ländern umgesetzt worden. Die Beschaffung von Schutzausrüstung für Pandemiezeiten sei staatliche Aufgabe, sagte auch Dr. Christian Messer. Es könne daher nicht sein, „dass wir Forderungen an die Kassen stellen. Das ist das Geld der Versicherten, das uns irgendwann fehlen wird“, warnte er.
Wichtig sei, dass die KV das Geld für die Corona-bedingten Mehrausgaben wiederbekomme, betonte Vorstandsmitglied Günter Scherer. Schön sei es natürlich, wenn Berlin die Miete für die Lagerhalle senken würde. „Aber wenn nicht, werden wir es bei den Kassen geltend machen.“ (juk)