Geschäftszahlen 2020

Corona lässt Philips auf der Stelle treten

Die COVID-Effekte halten sich bei Philips die Waage: In einem Teil der Medtech-Geschäfte deutliche Umsatzverluste – auf der anderen starker Zugewinn. Insbesondere ein Bereich glänzte in der Corona-Pandemie.

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Ein Standbein des Philips-Konzerns: modernste Diagnosetechnik.

Ein Standbein des Philips-Konzerns: modernste Diagnosetechnik.

© philips

Amsterdam. Der auf Medizintechnik fokussierte Philips-Konzern hat nach herausforderndem 1. Halbjahr 2020 das Geschäftsjahr doch noch mit leichtem Umsatz- und Gewinnwachstum abschließen können. Mit 25 neuen, und wie es heißt „langfristigen strategischen Partnerschaften“ mit Krankenhäusern in den USA, Asien und Europa, sind die Niederländer offenbar gut positioniert, das Umsatzziel von wenigsten 22 Milliarden Euro (bis 2025) zu erreichen. Im aktuellen Berichtsjahr steuerten Systeme zur diagnostischen Bildgebung, zur Optimierung des Workflows in Kliniken sowie zur individuellen Patientenversorgung und -überwachung bereits zu über 90 Prozent zu den Gesamteinnahmen von rund 19,5 Milliarden Euro (+0,3 Prozent) bei; der Rest entfiel auf „andere“ Produke, die nicht mehr zum Kerngeschäft gezählt werden. Der Konzerngewinn nach Steuern verbesserte sich 2020 um knappe zwei Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro.

Die Sparte „Diagnosis & Treatment“, Produkte und Dienstleistungen zur diagnostischen und minimalinvasiven Bildgebung, war insofern von der Corona-Krise betroffen, als Installationen in Kliniken aufgeschoben wurden. In Schwellenmärkten wie China, Asien, Osteuropa oder Russland habe die Sparte zwar zweistellig zugelegt, in reiferen Märkten im Gegenzug jedoch einstellig eingebüßt. Mit knapp 8,2 Milliarden Euro blieben die Erlöse fast vier Prozent unter Vorjahr.

Aussicht auf geringes Plus

Die Sparte „Personal Health“, Consumerprodukte unter anderem für Mutter und Kind, zur Zahngesundheit oder Haarentfernung, hatte insbesondere unter dem Lockdown in China zu leiden. Mit 5,4 Milliarden Euro fiel der Sparten-Erlös knapp acht Prozent geringer aus als im Vorjahr.

Rausgerissen hat es am Ende die Sparte „Connected Care“, die unter anderem Telemonitoring-Systeme, Klinik-IT sowie Geräte für die Notfallmedizin vermarktet. Hier sorgte nicht zuletzt die COVID-getriebene Nachfrage nach Beatmungshilfen für einen kräftigen Umsatzschub um 19 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro.

CEO Frans van Houten rechnet nicht damit, dass sich dieser Trend im aktuellen Geschäftsjahr fortsetzt. Für 2021 stellt er einen prozentual gering einstelligen Zuwachs in Aussicht, gettrieben von der Performance der beiden zuletzt schwächeren Sparten. „Connectet Care“ werde dagegen nach der Ausnahmesituation in 2020 Umsatz einbüßen. (cw)

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