Rhön-Kliniken

DRG-System ist „nicht mehr zeitgemäß“

Rhön hält eine Abkehr von der DRG-Vergütung zugunsten eines präventionsfokussierten Modells für „unumgänglich“.

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BAD NEUSTADT. Der private Klinikbetreiber Rhön macht sich in Sachen Vergütung für ein präventionsorientiertes Modell anstelle des DRG-Systems (Diagnosis Related Groups) stark.

Das DRG-Modell sei „nicht mehr zeitgemäß“ und setze vor allem bei der beschlossenen Ausgliederung des Pflegebudgets ab 2020 falsche Systemanreize, heißt es in einer Mitteilung.

Der Übergang vom stationär ausgerichteten DRG-System zu einem präventionsfokussierten Modell sei daher „unumgänglich“.

Rhön denkt dabei an regionale Gesundheitsbudgets, deren Zuweisung über Kopfpauschalen erfolgt und die alle Versorgungsstufen einbeziehen. Einige Ärztenetze in Deutschland haben Verträge mit Kassen über solche Modelle abgeschlossen.

Datengestütztes Versorgungsmodell

Diesbezüglich werde auch die Einbindung von Telemedizin zur Ergänzung von Versorgungsangeboten evaluiert. Zwar sieht der Konzern laut Mitteilung in datengestützten Versorgungsmodellen „eine unabdingbare Ergänzung der bestehenden Strukturen.“ Es gebe aber weiter unterschiedliche Regelungen zur Fernbehandlung in den Ländern. Gesetzlich Versicherte würden zudem benachteiligt.

Die Verhandlungen zum Einstieg mit dem Schweizer Telemedizinanbieter Medgate in den deutschen Markt indessen kämen weiter „planmäßig voran“. Der Start war ursprünglich zum Sommer geplant.

Zuvor wolle man sein Telemedizinangebot aber mit Gesetzesplänen des Gesundheitsministeriums – Stichwort „Digitale-Versorgung“-Gesetz – abgleichen, wie Rhön auf der Hauptversammlung im Juni verlauten ließ.

Erfolgreiches erstes Halbjahr

Laut Mitteilung haben Umsatz und Gewinn des Klinikkonzerns im 1. Halbjahr 2019 deutlich zugelegt. Der Umsatz stieg um 3,9 Prozent auf 644,2 Millionen Euro, der Gewinn erhöhte sich von 17,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 20,5 Millionen Euro (+16,5 Prozent).

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA) kletterte um rund 19,2 Prozent auf 60,9 Millionen Euro.

„Dies ist unter anderem auf höhere Erlöse bei Hochschulambulanzen zurückzuführen“, wird Konzernchef Stephan Holzinger zitiert. „Allerdings kann sich auch unser Unternehmen nicht den wachsenden Herausforderungen entziehen, die sich aus dem weit verbreiteten Fachkräftemangel und der Bürokratisierung beziehungsweise der Regulierung des Geschäfts ergeben.“

Um unter anderem dem Fachkräftemangel zu begegnen, habe man ein – in der Mitteilung nicht genauer definiertes – „Maßnahmenbündel“ aufgesetzt, wie es weiter heißt. (dab)

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