Telematik

Die PKV will wieder in der TI mitmischen

Seit 2012 hat die PKV in Sachen Telematik eigene Brötchen gebacken. Jetzt will sie sich wieder an der gematik beteiligen.

Veröffentlicht:
Die PKV hatte die Gesellschaft 2012 mit der Begründung verlassen, dass die Anwendungssicherheit für Privatversicherte nicht gesichert gewesen sei. Nun ist man wieder auf der Suche nach Annäherung.

Die PKV hatte die Gesellschaft 2012 mit der Begründung verlassen, dass die Anwendungssicherheit für Privatversicherte nicht gesichert gewesen sei. Nun ist man wieder auf der Suche nach Annäherung.

© Andreas Haertle / stock.adobe.com

Köln. Die privaten Krankenversicherer (PKV) wollen offenbar ihre Abstinenz bei der gematik, der Betriebsgesellschaft der Telematikinfrastruktur (TI), beenden. Die Branche spreche gegenwärtig mit dem GKV-Spitzenverband und anderen Gesellschaftern der gematik darüber, „dass wir zu akzeptablen Bedingungen Gesellschaftsanteile der gematik erwerben wollen“, teilte der PKV-Verband mit. Die PKV setze sich für den Zugang aller Privatversicherten und Beihilfeberechtigten zur Telematikinfrastruktur (TI) ein.

Der Verband bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des „Handelsblatts“. Danach wollen die Privatversicherer auch Zahlungen leisten für die Zeit, in der sie sich aus der gematik ausgeklinkt hatten.

TI-Teilhabe auch für Privatversicherte

Die PKV war bis 2012 Mitglied und hatte sich bis dato nach eigenen Angaben mit insgesamt 24 Millionen Euro an den Kosten beteiligt. Sie hatte die Gesellschaft mit der Begründung verlassen, dass die Anwendungssicherheit der auf die elektronische Gesundheitskarte ausgerichteten E-Health-Infrastruktur für Privatversicherte nicht gesichert gewesen sei.

Die Branche hat seitdem wiederholt auf Gleichbehandlung mit den gesetzlichen Krankenkassen gedrängt, was die Umsetzung der verschiedenen TI-Anwendungen betrifft. „Da allen Versicherten in Deutschland unabhängig von ihrem Versicherungsstatus ein diskriminierungsfreier Zugang zur TI zu gewährleisten ist, ist die Struktur der TI derart auszugestalten, dass die Gesellschaft für Telematik auch die spezifischen Use-Cases der PKV abbilden kann“, heißt es aktuell in der Stellungnahme des PKV-Verbands zum Referentenentwurf für das Gesetz zum Schutz elektronischer Patientendaten in der Telematikinfrastruktur.

PKV will mitgestalten

Dazu gehörten vor allem die Abbildung der privatärztlichen Abrechnungen anhand der Gebührenordnungen GOÄ und GOZ sowie das elektronische Privatrezept.

Laut Stellungnahme strebt die PKV an, über die Mitgliedschaft in der gematik an den technischen Voraussetzungen für die Teilhabe der Privatversicherten an den Anwendungen der TI und für die PKV-spezifischen Anwendungsfälle mitwirken zu können. „Bislang ist das Zielbild einer entsprechenden Einbeziehung der Privatversicherten aber in der E-Health-Gesetzgebung noch nicht abgebildet“, betont der PKV-Verband. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zahlen der Gesetzlichen Unfallversicherung

Berufskrankheiten: Der Corona-Peak schwindet allmählich

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie können Ärztinnen und Ärzte unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen, Dr. Burda?

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung