Anlagen-Kolumne

Disziplin schlägt Emotion

Von Investmentlegenden alter Schule können Anleger viel lernen. Ein Beispiel dafür ist peter Lynch, einer der erfolgreichsten Aktionefondsmanager der 1980er Jahre.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Von Investmentlegenden alter Schule können Anleger viel lernen. Zum Beispiel von Peter Lynch. Der US-Amerikaner war zwischen 1977 und 1990 einer der erfolgreichsten Aktienfondsmanager. Bei Fidelity Investments übernahm er den Magellan Fonds, der kurz vor der Abwicklung stand.

Innerhalb von 13 Jahren stieg das investierte Vermögen von 20 Millionen auf 14 Milliarden Dollar. In 13 Jahren machte Lynch aus 10.000 Dollar rund 274.000 Dollar.

Wie schaffte er diese wundersame Wertvermehrung? Er vermied jedes Timing des Marktes.

Anstatt jedes Mal den richtigen Zeitpunkt für Kauf- und Verkauf von Aktien zu suchen, war er immer voll in Aktien investiert und prägte einen sehr einfachen Investmentstil.

Lynchs Motto: Kaufe Aktien mit einem verständlichen Geschäftsmodell und soliden Wettbewerbsvorteilen und lasse Dich nicht von Moden verleiten.

Studiere die Bilanzen, verwende deinen analytischen Verstand und streue deine Investments. Der Fonds hielt in der Spitze bis zu 1500 Einzelaktien.

Allerdings verloren auch unter Lynchs Ägide mehr als die Hälfte der Kunden mit dem Magellan-Fonds Geld. Grund war das kurzfristige Hin und Her der Anleger.

Lynchs Tätigkeit als Fondsmanager fiel in die Zeiten des Kalten Krieges, der Ölkrisen, aus dem Ruder laufender Staatsschulden und des Börsencrashs 1987. Anstatt an ihrer Strategie festzuhalten, verkauften Anleger in Erwartung fallender Kurse ihre Fondsanteile. Kam es anders, stiegen sie bei höheren Kursen wieder ein.

Die Börse und die aktuelle Stimmungslage der Märkte sind den wirklichen Investmentgrößen ziemlich egal. Sie suchen nach Unternehmen, die es fundamental wert sind, Geld in sie zu investieren.

Kursschwankungen müssen dabei immer in Kauf genommen werden. Doch auf lange Sicht triumphiert die Disziplin über die Emotion.

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