EU-Kommission sieht vielfältigen Nutzen von E-Health-Szenarien

Anlässlich der E-Health-Week in Budapest fordern EU-Kommissare verbindliche Ziele für Gesundheits-IT-Netze in der EU.

Veröffentlicht:
EU-Kommission in Brüssel: Die EU-Staaten sollen verstärkt auf E-Health setzen.

EU-Kommission in Brüssel: Die EU-Staaten sollen verstärkt auf E-Health setzen.

© imagebroker / imago

BUDAPEST (gvg). Die EU-Kommission ruft die Regierungen in Europa dazu auf, verbindliche Ziele für die digitale Vernetzung im Gesundheitswesen zu definieren und diese auch einzuhalten. Nur so könnten die Gesundheitssysteme Europas zukunftssicher gemacht werden.

Anlässlich der Eröffnung der diesjährigen E-Health-Week kamen mit Neelie Kroes und John Dalli gleich zwei hochrangige EU-Kommissare nach Budapest. Die Konferenz, die jedes Jahr stattfindet, ist eine gemeinsame Veranstaltung der EU-Kommission und des Gesundheits-IT-Netzwerks HIMSS.

Kroes betonte, dass E-Health-Szenarien in Europa schon vielfach ihren Nutzen unter Beweis gestellt hätten. So habe das dänische E-Health-Netz, das mit zentralen elektronischen Patientenakten arbeitet, im Jahr 2008 zu Einsparungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro geführt.

In Großbritannien seien im Jahr 2008 durch die Einführung eines Online-Konsultations-Services über zwei Millionen Arztbesuche unnötig geworden. Und in der Region Lombardei in Italien habe die Einführung von telekardiologischen Diensten die Wiedereinweisungsrate von Herzpatienten ins Krankenhaus um 37 Prozent und die Zahl ambulanter Konsultationen um 12 Prozent verringert.

Trotz solcher recht eindrucksvollen Zahlen tun sich viele Gesundheitssysteme immer noch schwer damit, E-Health-Szenarien flächendeckend umzusetzen. Das fängt schon beim Zugriff auf die persönlichen Daten an.

In Budapest wurde eine Erhebung vorgestellt, wonach in Europa nur vier Prozent der Krankenhäuser ihren Patienten Online-Zugriff auf persönliche medizinische Daten gestatten. In Deutschland gibt es das praktisch gar nicht.

Kroes appellierte an die nationalen Gesundheitsministerien, nicht nur über E-Health zu reden, sondern sich Ziele zu setzen und dann auch an deren Verwirklichung zu arbeiten.

Ihr Kommissionskollege John Dalli betonte, dass eHealth die medizinische Wirklichkeit in Europa für Generationen von Patienten zum Besseren verändern werde.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umfrage zu Telemedizin

Online-Arztbesuche werden langsam zu einem Teil der Normalität

Innovationsfonds-Projekt

eliPfad: Einbeziehung von Niedergelassenen ist schwierig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus