Krebsgefahr im Job

EU identifiziert erstmals häufigste kanzerogene Risiken am Arbeitsplatz

Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz beleuchtet erstmals auch die Exposition gegenüber kanzerogenen Stoffen im Arbeitsleben von Selbstständigen und in KMU.

Veröffentlicht:

Bilbao. Ultraviolette Sonnenstrahlung, Dieselmotoremissionen, Benzol, alveolengängiges kristallines Siliciumdioxid (Quarzfeinstaub) und Formaldehyd sind EU-weit für Arbeitnehmer die häufigsten, wahrscheinlichen berufsbedingten Expositionen kanzerogener Stoffe am Arbeitsplatz. Das zeigt eine Arbeitnehmerbefragung im Auftrag der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA), deren Ergebnisse am Montag vorgestellt wurden. Für die Studie wurden laut EU-OSHA Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in sechs EU-Mitgliedstaaten befragt. Ziel war es, Daten zu erhalten, die zur Verhütung von arbeitsbedingten Krebserkrankungen beitragen können.

Laut dem strategischen Rahmen der EU für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz 2021–2027 sind Karzinogene jährlich für schätzungsweise 100.000 Todesfälle durch arbeitsbedingte Krebserkrankungen in der EU mitverantwortlich. Für die Bewältigung dieses Problems am Arbeitsplatz seien aktuelle und zuverlässige Daten über die Exposition von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegenüber potenziell kanzerogenen Risiken von zentraler Bedeutung, so die EU-OSHA.

Die vorliegende Erhebung sei mit dem Ziel entwickelt worden, Aufschluss über die wahrscheinliche Exposition von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gegenüber 24 bekannten Krebsrisikofaktoren zu erhalten, unter anderem gegenüber Industriechemikalien, verfahrensbedingten Stoffen und Gemischen ebenso wie physischen Risikofaktoren.

„Damit liegt erstmals eine Untersuchung vor, die sich auch mit der kombinierten Exposition befasst und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einbezieht, die normalerweise nicht berücksichtigt werden, wie Selbstständige oder Beschäftigte in Kleinst- und Kleinunternehmen aus unterschiedlichsten Berufszweigen“, wird William Cockburn, Exekutivdirektor der EU-OSHA, zitiert. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studiendesign der prospektiven, internationalen, multizentrischen, einarmigen Zusatzkohorte zur HD21-Studie mit Patientinnen und Patienten älter als 60 Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Fortgeschrittenes Hodgkin-Lymphom

BrECADD seit Juni 2025 zugelassen: geeignete Behandlungsoption auch für ältere Erkrankte

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
Abb. 1: Behandlungsalgorithmus der aktualisierten S3-Leitlinie für das SCLC im Stadium T3−4 und/oder N2−3, M0 („Limited Disease“, LD)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Kleinzelliges Lungenkarzinom im Stadium Limited Disease (LD-SCLC)

Neuer Standard: Durvalumab beim LD-SCLC in S3-Leitlinie empfohlen

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 1: LUMINANCE-Studie: Gesamtüberleben (OS) unter Behandlung mit EP (Etoposid + Platin) plus Durvalumab

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Kleinzelliges Lungenkarzinom

ED-SCLC: Real-World ähnliche Studie unterstreicht Effektivität von Durvalumab

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verträglichkeit bei Medikamentenwechsel

Plaque-Psoriasis: Klassenwechsel bei Biologika klappt überwiegend gut

Lesetipps
Fünf farbige Türen, die alle ein Fragezeichen in der Mitte haben, stehen nebeneinander.

© Sawyer0 / stock.adobe.com

Qual der Wahl

Therapie-Entscheidung bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa: Welche Türe nehmen?