Medical Device Regulation (MDR)

EU will neue Medizinprodukteverordnung um ein Jahr verschieben

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides will erst den Kampf gegen die Corona-Pandemie forcieren und dann die Daumenschrauben für die europaweite Zulassung von Medizinprodukten anziehen.

Veröffentlicht:

Brüssel/Berlin. Angesichts der sich im Zuge der Corona-Pandemie zuspitzenden Versorgungslage bei Schutzausrüstung und anderen relevanten Medizinprodukten hat die EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Dienstag via Twitter verkündet, das Inkrafttreten der novellierten EU-Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation/MDR) vom 26. Mai dieses Jahres um ein Jahr verschieben zu wollen. Entsprechende Maßnahmen seien innerhalb der Kommission bereits auf den Weg gebracht worden, so Kyriakides.

Stante pede begrüßte Dr. Marc-Pierre Möll, Geschäftsführer des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) die Ankündigung und wertete den Schritt als „wichtiges Signal für die Patientenversorgung und die MedTech-Unternehmen.“

Der BVMed erwarte, dass EU-Parlament und Ministerrat nach dem Vorstoß der Kommission nun rasch den Weg für die MDR-Verschiebung freigeben. Möll: „Jeder Tag zählt. Denn die oberste Priorität der Medizinprodukte-Unternehmen muss in den nächsten Wochen und Monaten sein, in der Coronavirus-Pandemie alle notwendigen Produkte für die medizinische Versorgung der Bevölkerung in ausreichender Zahl zur Verfügung zu stellen.“

Der BVMed hatte erst kürzlich ein MDR-Moratorium gefordert, da die Corona-Pandemie so viele Kräfte in der Branche absorbiere, die eigentlich mit dem Erfüllen der strengeren MDR-Zulassungskriterien für Medizinprodukte beschäftigt waren. Zudem fänden keine Vor-Ort-Audits mehr statt und die für die Medizinprodukte-Zulassung zuständigen Benannten Stellen könnten teilweise coronabedingt den Betrieb nicht aufrechterhalten. (maw)
Lesen sie auch
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Glosse

Großer Bruder, kleine Uhren

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen