Medica

Ein Freund für kranke Kinder

Ein Roboter, der für kranke Kinder am Schulunterricht teilnimmt? Ein Unternehmen hält das für aussichtsreich - und arbeitet daran.

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HAMBURG. Schwere Krankheiten können Kinder dazu zwingen, dem Schulunterricht lange fern zu bleiben. Auf der Medica-Preview in Hamburg stellte Philipp Mahler von der Firma Avatarion eine futuristisch anmutende Lösung des Problems vor: Einen Stellvertreter-Roboter, der anstelle des Kindes die Schulbank drückt.

Auf diese Weise könnten die "Schatten-Kinder" wie gewohnt am Unterricht teilnehmen, denn die kleinen Patienten steuern den spielzeuggleichen Avatar von ihrem Krankenbett aus. Das System habe man zusammen mit der Universität Basel entwickelt, sagte Mahler.

Er setzte während der Preview einen putzigen, 70 Zentimeter hohen humanoiden Roboter auf einen Tisch und ließ ihn über seinen Tablet-Computer die Zuhörer mit knarzender Computerstimme begrüßen. "Telepräsenzlösung mit Kindchenschema", nennt Mahler die Methode. In der Tat sieht das Figürchen aus, als wäre es eben einem Manga-Comic entsprungen.

Der Avatar ermöglicht dem Kind, per Audio- und Video-Übertragung am Unterricht teilzunehmen und sich mit Fragen und Antworten einzubringen. Der Roboter kann für das Kind die Hausaufgaben fotografieren.

Kommt das Kind aus dem Krankenhaus zurück, sei die Reintegration leichter. Auch eine Verwendung im Krankenhaus sei denkbar, denn die Maschine wirke stark auf die Gefühle der Kinder, sagte Mahler. "Der Avatar könnte den Kindern deshalb zum Beispiel Operationen gut erklären, weil sie ihm vertrauen."

Nachgewiesenermaßen gingen die jungen Patienten auch bereitwilliger mit ungewohnten Situationen in einer Klinik um, wenn der Avatar sie zuvor erklärt hat. Das Gerät kostet rund 25.000 Euro.Mahler: "Wenn der Einsatz für ein Kind vorüber ist, kann man das Gerät in einen Koffer verstauen und zum nächsten Einsatz bringen." (cben)

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