MFA

Ein Netzwerk für die Ausbildung

MFA sollten eine breit angelegte Ausbildung erhalten. Praxen können sich dazu in Netzwerken organisieren, um einen Austausch der Azubis zu ermöglichen.

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DRESDEN. Wie kann die Aus- und Fortbildung von Medizinischen Fachangestellten verbessert werden? Das ist ein Thema auf dem Interprofessionellen Gesundheitskongress, der am 17. und 18. April in Dresden stattfindet.

"Niedergelassene Ärzte sollten versuchen, eine interdisziplinäre Ausbildung zu gewährleisten", betont Ulrike Leonhardt vom Universitätsklinikum Dresden. "Denn in einer Augenarztpraxis zum Beispiel kann eine angehende MFA nicht lernen, wie man ein EKG schreibt."

Ulrike Leonhardt leitet die praktische Ausbildung der Medizinischen Fachangestellten (MFA) am Universitätsklinikum, außerdem sitzt sie im Prüfungsausschuss der Sächsischen Landesärztekammer. Uniklinik und Ärztekammer sind Kooperationspartner des Kongresses, der von Springer Medizin veranstaltet wird.

Morgen stellt Leonhardt dort Ausbildung und Einsatz der MFAs am Dresdner Uniklinikum als Best-Practice-Beispiel vor. MFA arbeiten dort vor allem in den Hochschulambulanzen, die ähnlich strukturiert sind wie eine Arztpraxis.

"Im Unterschied aber zur Ausbildung in einer niedergelassenen Praxis durchlaufen bei uns die angehenden MFA im Rotationssystem alle für die Ausbildung notwendigen Fachbereiche", sagt Leonhardt.

Ausbildungsnetzwerk empfohlen

Das empfiehlt sie auch niedergelassenen Ärzten, die sich dafür ein Ausbildungsnetzwerk von Facharztpraxen aufbauen sollten. "Der Arzt, der seine Auszubildende dann zu einem Praktikum in eine andere Praxis schickt, sollte mit seinem Kollegen konkrete Ausbildungsziele vereinbaren."

Die sächsische Landesärztekammer hält dafür extra Formulare vor.

Leonhardt schlägt eine weitere Maßnahme vor, um die berufliche Entwicklung des Praxispersonals zu fördern: MFAs, die in der Arztpraxis die Azubis betreuen, könnten perspektivisch eine Fortbildung als Mentorinnen absolvieren.

In der Aufstiegsfortbildung "Fachwirtin ambulante medizinische Versorgung" sind bereits Teile dieser Ausbildereignung enthalten. Ulrike Leonhardt setzt sich dafür ein, dass dieses Modul modifiziert wird, um es dann allen ausbildenden Praxen anzubieten.

500 Kongressteilnehmer erwartet

Im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden treffen sich an den zwei Tagen über 500 Kongressteilnehmer aus verschiedenen Gesundheitsberufen.

Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Medizinische Fachangestellte sowie Pflege- und Gesundheitswissenschaftler diskutieren Fragen der interprofessionellen Kooperation, etwa beim Wund- oder Schmerzmanagement oder in der Onkologie. (an)

Weitere Informationen zum Kongress: Andrea Tauchert, Tel. 030/82787-5510, andrea.tauchert@springer.com, www.gesundheitskongresse.de

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