Pharma

Ein Viertel des Marktes ist rekombinant

Noch sind Biotechwirkstoffe auf spezielle Indikationen beschränkt. Doch in Zukunft könnten auch Volkskrankheiten rekombinant therapiert werden.

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FRANKFURT/MAIN. Der Umsatz mit rekombinanten Arzneimitteln ist in den zurückliegenden zehn Jahren sowohl weltweit als auch in Deutschland doppelt so stark gestiegen wie die Verkäufe niedermolekularer Präparate. 2016 belief sich der globale Biologikamarkt nach jüngsten Zahlen des Beratungsunternehmens QuintilesIMS auf 246 Milliarden Dollar (zu Herstellerabgabepreisen ohne Rabatt-Abzug). Seit 2006 habe dieses Marktsegment im Schnitt um jährlich zehn Prozent zugelegt; dagegen sei der traditionelle Markt chemischer Moleküle nur um durchschnittlich vier Prozent pro anno gewachsen. Demnach entfiel fast ein Viertel (24 Prozent) der weltweiten Medikamentenverkäufe von 1,01 Billionen Dollar 2016 auf Biologicals. Zehn Jahre zuvor betrug deren Marktanteil erst 15 Prozent, damaliger Gesamtmarkt: 602 Millionen Dollar. In Deutschland liegen die Werte ähnlich: 2006 handelte es sich bei 14 Prozent der Pharmaverkäufe um Biologicals (Gesamtmarkt: 25,3 Milliarden Euro). Zehn Jahre später erreichen Rekombinante hierzulande mit Jahresverkäufen über knapp elf Milliarden Euro 27 Prozent Marktanteil (Gesamtmarkt: 40 Milliarden Euro).

Derzeit konzentriere sich der Einsatz rekombinanter Wirkstoffe noch vor allem auf Facharztindikationen wie Krebs, Autoimmunerkrankungen oder seltene Stoffwechselerkrankungen. Doch in Zukunft, so IMS, könnten Biologicals auch in der Primärversorgung eine Rolle spielen, etwa in der Asthma-, Allergie, oder COPD-Therapie. Das belegt ein Blick in die frühe, vorklinische Biological-Pipeline der forschenden Hersteller. Laut IMS ist Alzheimer hier mit derzeit 45 Kandidaten die größte Indikation. Asthma rangiert mit 34 Wirkstoffen schon an zweiter Stelle, Allergien auf Platz fünf (27 Prüfkandidaten) und COPD an 14 Stelle (zehn Kandidaten). (cw)

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