Psychiatrie

Experte mahnt Wandel an

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Das Managementteam des Klinikums Höchst war in keinster Weise auf einen medialen Angriff wie der im März erfolgte Beitrag der RTL-Sendung „Team Wallraff“ über angeblich teils katastrophale Zustände in seiner Psychiatrie vorbereitet. So konnte das Klinikum auch nicht schnell und öffentlichkeitswirksam gegen die Vorwürfe vorgehen. Das geht aus dem jüngst veröffentlichten Zwischenbericht des damals seitens des Klinikums beauftragten externen Berater Dr. Hans-Joachim Kirschenbauer hervor.

Kirschenbauer lobt den umfassenden Aufklärungswillen aller Verantwortlichen, die sich nach der kritischen Berichterstattung für eine sachliche Auseinandersetzung entschieden. „Die intensive und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema machte sehr schnell deutlich, dass alle Protagonisten an der rückhaltlosen und transparenten Aufklärung der im TV-Bericht erhobenen Vorwürfe interessiert waren“, so Kirschenbauer. Die Vorgehensweise, sich mit der Kritik am Klinikum ergebnisoffen auseinanderzusetzen, sei „einmalig in Deutschland“.

Dem Klinikum stehe ein großer organisatorischer Wandel bevor, prognostiziert der Berater. „Die Klinik leistet derzeit nur bedingt eine gute personenzentrierte, sozial-psychiatrische und partizipative Versorgung und Behandlung der Patienten. Ausfallzeiten des Personals und damit verbundene Engpässe verschärfen die Situation“, heißt es im Zwischenbericht. „Hierzu ist neben der Verbesserung der Behandlungsleistungen der Klinik insbesondere auch eine enge und partnerschaftliche Einbindung in regionale Versorgungsnetzwerke erforderlich“, ergänzt Kirschenbauer.

„Es besteht ein deutlicher Handlungsbedarf, um die Rahmenbedingungen, unter denen die Leistung der Klinik erbracht werden, sowie die fachlichen Standards in der Versorgung und Behandlung der Patienten zu verbessern“, schreibt er dem Klinikum ins Hausaufgabenbuch. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Entlassmanagement

Wenn die Klinik Faxe in die Praxis schickt

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!