Medizinstudium

FDP Thüringen will Landarztquote für Uni Jena

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ERFURT. Die Thüringer FDP fordert eine "Landarztquote" für Medizinstudenten der Universität Jena. Zehn Prozent der Studienplätze sollen nur unter der Bedingung vergeben werden, dass sich die Ärzte anschließend in Thüringen niederlassen.

Der Vorschlag der Liberalen ist Teil eines Reformpapiers gegen den drohenden Ärztemangel, das gemeinsam mit KV Thüringen, Barmer und Techniker Krankenkasse erarbeitet wurde.

Der Hintergrund: Nur noch wenige Absolventen gründen eine eigene Praxis. Nach Angaben der Landesärztekammer wählten 2011 nur vier in Jena ausgebildete Ärzte die Niederlassung, 84 entschieden sich für den Einstieg ins Krankenhaus.

Um auch den Abgang in den nicht-kurativen Bereich zu kompensieren, soll zusätzlich die Zahl der Studienplätze von aktuell 220 auf 245 erhöht werden, so die gemeinsame Forderung. Diese Plätze sollen als "Thüringen-Kontingent" reserviert werden.

Realistisch ist die Forderung der FDP, die in der Opposition sitzt, derzeit allerdings nicht. Das SPD-geführte Sozialministerium lehnt die Pläne vor allem aus Kostengründen ab. Als weitere Säule fordert die FDP größere Anstrengungen der Kommunen bei der Nachwuchswerbung.

Die Landkreise könnten aktiv über die Wirtschaftsförderung helfen. Auch die Gründung von Eigeneinrichtungen durch die Kommunen ist für die FDP kein Tabu. "Dieser Ausnahmefalls darf aber kein Einfallstor für einen Einstieg in eins staatliches Gesundheitssystem sein", heißt es in dem Papier.

Darin werden KBV und der GKV-Spitzenverband überdies aufgefordert, eine Liste delegierbarer Leistungen im ambulanten Bereich zu erstellen - bei Letztverantwortung des Arztes. rbü (rbü)

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