Frau im Bademantel aus Klinik entlassen

LÜBECK (di). Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) richtet in seiner Notaufnahme eine Kleiderkammer ein. Damit reagiert das Haus auf die Entlassung einer Rentnerin, die im Bademantel nach Hause gefahren war.

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Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt: Die Frau war am Wochenende mit Verdacht auf Schlaganfall in das Uniklinikum eingewiesen worden. In der Notaufnahme hatte sich der Verdacht nicht bestätigt, die Frau konnte nach Hause entlassen werden. Vor der Einweisung hatte sie keine Zeit mehr, ihre Sachen zu packen - die Frau war im Krankenwagen ohne Geld und Schlüssel und im Bademantel in die Klinik gekommen. Weil die Notaufnahme stark frequentiert war, fragte kein Mitarbeiter, wie die Frau nach Hause kommt.

Dr. Christian Zöllner, kommissarischer Pressesprecher des UKSH, bedauerte dieses Verhalten. "Ein Mitarbeiter hätte sich vergewissern müssen, ob ein Angehöriger zu Hause ist und ob die Patientin Geld und Schlüssel dabei hat. Oder man hätte sie in der Klinik behalten können, bis die Patientin abgeholt wird", so Zöllner.

Die Mitarbeiter im UKSH sollen deshalb dafür sensibilisiert werden, auch in Zeiten starken Patientenandrangs in der Notaufnahme auf solche Fragen zu achten. Außerdem wird nun eine Kleiderkammer eingerichtet, um den Patienten in vergleichbaren Fällen eine Bekleidung bieten zu können. Die Patientin war schließlich mit einem Taxi gefahren und von ihrer Tochter in die Wohnung gelassen worden.

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