CeBIT

Gesundheits-Anwendungen weiter hoch im Kurs

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Computer- und onlinegestützte Anwendungen im Gesundheitswesen bleiben ein großes Thema: Auf der CeBIT präsentierten einige Aussteller ihre Modelle - so auch eine neue Software speziell für "Schwester Agnes".

HANNOVER. Das Thema IT wird von den Akteuren im Gesundheitswesen weiterhin hoch gehängt. Das zeigt zum Beispiel die Verleihung des "Leonardo", des Gesundheitspreises für digitale Prävention, des AOK Bundesverbandes bei der Computermesse CeBIT in Hannover.

In diesem Jahr stand der Preis unter dem Motto "aktiv älter werden mit App und Web".

"Wir werden unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten", erklärte Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK Bundesverbandes, nachdem der erste Preisträger, "pflegen-und-leben.de", auf der Bühne sein Projekt vorgestellt hatte.

Auch "NeuroNation" holt ersten Preis

Der Jury fand das Konzept, pflegende Angehörige in ihrer besonders belasteten Situation psychologisch zu beraten und zu unterstützen preiswürdig. Die bundesweite Initiative "pflegen-und-leben.de" aus Berlin berät pflegende Angehörige per E-Mail.

"Den Menschen, die bei uns in der Beratung sind, geht es deutlich besser", sagte Mercedes Hillen vom Träger des Projektes "Catania". "Wir wollen das Projekt in die Regelversorgung bringen!"

Das Berliner Projekt teilte sich den Preis für Praxiserprobtes mit dem digitalen Gedächtnistraining "NeuroNation". Es umfasst spezielle, von verschiedenen Universitäten entwickelte web- und app-basierte Trainingskurse für Senioren.

Den mit 200.000 Euro dotierten Förderpreis erhielt die Initiative "Vera - vernetzt und aktiv" der Bremer Heimstiftung. Auf einer webbasierten Plattform können die Heimbewohner mithilfe von Tablet-PC ihr individuelles Gesundheitsprogramm zusammenstellen.

Gesundheitscoach mit Koch-Assistent

Mancher Aussteller auf der CeBIT bündelte verschiedene Angebote und stellte sie unter einem Projektdach vor, zum Beispiel den "Gesundheitscoach" des Innovationszentrums Connected Living unter anderem aus zwei Fraunhofer Instituten und der Deutschen Telekom.

Der Gesundheitscoach kombiniert etwa einen Koch-Assistenten mit gesunden Rezeptvorschlägen inklusive Einkaufsliste. Per Tablet-PC oder Smartphone verwalten die Nutzer verschiedene Heimgeräte vom Fahrrad vorm Bildschirm oder anderen Bewegungsangeboten - auch vor dem Bildschirm.

Jeder Nutzer kann seine persönlichen Gesundheitsziele hinterlegen, und eine clevere Software fasst die Daten zusammen, berechnet, wie weit der Nutzer von seinen Zielen entfernt ist, und gibt gute Ratschläge. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,4 Millionen Euro.

"Wir haben einige User befragt", sagte Kerstin Pelz am, Stand von Connected Living, "sie wären bereit täglich bis zu 30 Minuten für Anwendungen aus dem Projekt zu opfern."

Eine Software speziell für "Schwester Agnes"

Auch die Telekom packte zur CeBIT viele Anwendungen in ein neues Paket: einen ganzen Telemedizinkoffer für Herzpatienten inklusive Pulsoxymeter, Blutdruckmessgerät, Waage, Gerät zum Versand der Vitaldaten und zur Erfassung des körperlichen Wohlbefindens sowie ein Patienten-Notruf-Gerät.

In Brandenburg ist das System seit Ende 2011 mit rund 500 Patienten im Einsatz, hieß es.

Für Hausärzte interessant dürfte eine Software speziell für "Schwester Agnes", also spezialisierte MFA, sein: Das Programm verbindet Terminplanung, Dokumentation und Patientenakte zum Beispiel mit einer Wechselwirkungsliste von Medikamenten oder berechnet, wann die Packungen der Patienten leer sein werden.

Das Problem: Zwar können die Patientendaten vom Praxiscomputer vor dem Hausbesuch ausgelesen werden. "Aber die Rückübertragung der Daten auf den Praxiscomputer ist noch nicht möglich", hieß es.

In der Praxis, müsse die MFA die neuen Einträge per Tastatur in den Praxiscomputer eingeben. (cben)

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