Rizin-Prozess

Giftmenge reichte für 27.000 Opfer

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die 2018 bei Islamisten in Köln gefundene Menge des Giftes Rizin hätte rein rechnerisch für insgesamt 27.000 Tote und Verletzte gereicht.

Das hat ein Gutachter des Robert-Koch-Instituts als Sachverständiger im Prozess gegen das Islamisten-Paar am Düsseldorfer Oberlandesgericht ausgesagt.

Neben den rechnerisch 13.500 Toten hätten ebenso viele Menschen verletzt werden können. Die tatsächliche Opferzahl wäre aber wohl deutlich geringer gewesen, betonte der Experte. Auf eine Zahl wollte er sich dabei nicht festlegen.

Man habe bislang keine Erfahrungen mit Rizin-Bombenanschlägen. Die Wirkung sei stark vom Anschlagsort abhängig, etwa der Größe eines geschlossenen Raums.

Der Bundesnachrichtendienst war in einer Einschätzung zu einer möglichen Opferzahl von über 100 Toten gekommen. Dem angeklagten Paar wird vorgeworfen, im 2018 einen Terroranschlag mit einem biologischen Kampfstoff in Deutschland vorbereitet zu haben.

Der mutmaßliche Rizin-Bombenbauer von Köln gehörte Ermittlern zufolge einer Chat-Gruppe namens „Wölfe des Islamischen Staates in Europa“ an. Sie hätten demnach versucht, das hochgiftige Rizin aus Tausenden Rizinus-Samen zu gewinnen, die sie im online gekauft haben sollen.

Im Zuge der Verhandlung wurde der Ruf nach einer Meldepflicht für Toxine laut. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus