Haftstrafe für Ärztin nach Infusionsfehler

HAMBURG (dpa). Nach dem Tod eines Vierjährigen in einem Hamburger Kinderkrankenhaus hat das Amtsgericht Wandsbek eine Ärztin wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt.

Veröffentlicht:

Ein chirurgischer Routineeingriff führte für den vier Jahre alten Jungen zum Tod. Das Kind starb an einer zu hoch dosierten Zuckerlösung - das war vor knapp zwei Jahren. Die 49 Jahre alte Ärztin habe ihren Kunstfehler verschwiegen, in der Hoffnung, dass alles gut gehe, sagte der Richter bei der Urteilsbegründung.

Ihren Kollegen gegenüber hatte die Medizinerin die Glukose-Infusion verschwiegen. Wegen einer Vorhautverengung war der kleine Patient zur ambulanten Operation in das Krankenhaus gebracht worden. Nach dem Eingriff war der Junge schläfrig, erbrach sich und fieberte.

Weil der Vierjährige einen Tag lang nichts gegessen hatte, verordnete ihm die Ärztin eine Zuckerlösung. 500 Milliliter 40-prozentiger Glukoselösung flossen in den Jungen - "eine extreme, geradezu irrwitzige Infusion", aus seiner Sicht ein Todesurteil, sagte ein Rechtsmediziner vor Gericht. Wenige Tage später war der Junge an den Folgen einer Hirnschwellung gestorben.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Drei alltagstaugliche Techniken

Schlagfertiger werden: Tipps für das Praxisteam

„Ich mag es, wenn viel los ist“

Ärztin, Mutter, Forscherin: Diana Ernst tanzt gerne auf vielen Hochzeiten

Lesetipps
Ein Vater und seine Tochter sitzen am Steg eines Badesees

© Patrick Pleul/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Steigende Temperaturen sorgen für Ausbreitung von Vibrionenarten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung