Anlagen-Kolumne

Handel per Computer hat Nebenwirkung

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Von Gottfried Urban

Die Nachrichtenlage in der Eurozone hat sich eigentlich entspannt. Griechenland bekommt wieder Geld. Der tendenziell feste US-Dollar und die gefallenen Rohstoffpreise sollten der europäischen Konjunktur eher helfen.

Der Dax verliert dennoch in vier Monaten über 2000 Punkte. Ein Punkterückgang wie zuletzt in 2011. Dazu noch die statistisch schlechten Börsenmonate August und September.

Der Auslöser für die Einbrüche wird mit den Sorgen um China begründet. Wer ist nun Schuld, dass sich die Talfahrt ohne neue Nachrichtenlage so beschleunigt hat? Es ist vor allem die Vollautomatik, die immer mehr Marktteilnehmer für ihre Börsengeschäfte nutzen. Damit können Entscheidungen schließlich an den Computer übertragen werden.

Anleger wollen eine Verlustbegrenzungs- oder Gewinnsicherungsautomatik eingebaut haben. Genau der verstärkte Wunsch nach der Absicherung vor großen Kursverlusten löst aber eine trendverstärkende Bewegung an den Märkten aus.

Der finale Ausverkauf des Dax startet nicht etwa wegen neuer Nachrichten. Bei 10.900 Punkten verlief eine viel beachtete Trendlinie. Fallen Indexstände unter die 200 Tagestrendlinie, dann werden Verkaufsprogramme ausgelöst. Man spricht von übergeordneten Signalen. Zur Optimierung werden Toleranzzonen programmiert, die immer auf Vergangenheitssimulationen beruhen.

Nachdem der Markt unter diese Marke gefallen war, erlebte der Dax einen Ausverkauf. Innerhalb von zwei Börsentagen fiel der Markt um weitere 600 Punkte. Je mehr Marktteilnehmer diese Signale zum Ein- bzw. Ausstieg nutzen, umso nutzloser werden diese. Sie müssen immer wieder neu optimiert werden.

Privatanleger sollten sich bei den Einzelaktien oder bei Aktienfonds auf andere Strategien konzentrieren. Der erfolgreichste Anleger aller Zeiten, Waran Buffet, ist nicht durch den Computerhandel reich geworden. Er schaut sich gute Unternehmen an und investiert langfristig.

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