Anlagen-Kolumne

Indices bilden immer nur das Gestern ab

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Vereint man die Kursbilder verschiedener Märkte in einem Weltindex, können stabile Erkenntnisse daraus gezogen werden. Aktienmärkte steigen über einen Zyklus von 30 Jahren im Schnitt jährlich um fünf und mehr Prozent über Inflation – große Schwankungen inklusive. Zinsmärkte erzielen etwas mehr als die Inflationsrate. Die meisten Rohstoffe schaffen auf lange Sicht den Inflationsausgleich nicht.

Und wo stehen die Märkte nun? Für Zinspapiere stehen die Preise immer noch am obersten Ende des Kursbandes. Rohstoffpreise sind in den letzten Jahren im unteren Bereich des Langfristtrends angelangt und bewegen sich gerade in Richtung Mitte. Europäische Aktienmärkte liegen etwa in der Mitte eines langfristigen Aufwärtskorridors.

Geht man in einzelne Sektoren des Aktienmarktes oder betrachtet man kürzere Zeiträume, so ergibt sich ein differenzierteres Bild: Von 1998 bis 2008 erzielten Rohstoffaktien die besten Ergebnisse. Telekom-, Technologie- und Versicherungsunternehmen lieferten die schlechteste Wertentwicklung.

Von 2008 bis 2018 drehte sich der Trend. Technologieaktien befinden sich nun wieder am oberen Langfristkursband. Banken und bis vor Kurzem noch Rohstofffirmen bilden das Schlusslicht.

Über- und Unterbewertungen können in allen Anlageklassen Jahre andauern. Sicher ist, dass viele Aktienindices immer das Gestern abbilden. Gut gelaufene Wertpapiere, Regionen und Branchen werden in den Indices höher gewichtet. Ein Analystenhaus stellte kürzlich fest, dass von 2013 bis 2017 nahezu jeder aktive europäische Aktienfonds den Index übertreffen konnte.

Je mehr gleichgeschaltete Systeme Anwendung finden, umso lohnender scheint wieder die Handarbeit in der Geldverwaltung zu werden. Unter Brexit, Trump und manipulierten Zinsmärkten überlasse ich mein Geld ungern passiven Anlagesystemen.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geldtipp-Podcast Pferdchen trifft Fuchs

Warum der Goldpreis weiter steigen wird

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an