Jobmotor läuft nicht auf Hochtouren

BREMEN(cben). Das Gesundheitswesen als Jobmotor? Ein Bremer Gesundheitsforscher warnt vor zu viel Euphorie und mahnt zu mehr Realismus.

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Die Anzahl der Vollzeitstellen im Gesundheitswesen ist zwischen 1997 und 2005 insgesamt um 1,3 Prozent zurückgegangen. Das sagte Gesundheitsforscher Barnhard Braun anlässlich der Veranstaltung "Gesundheitswirtschaft und Beschäftigung" der Bremer Arbeitnehmerkammer.

Arbeitsvolumen wird auf mehr Schultern verteilt.

Zugenommen habe zwar die Anzahl der Beschäftigten, hier aber vor allem nur der Teilzeitstellen. Ihre Zahlen beziehen Braun und sein Kollege Joachim Larisch vom Sachverständigenrat Gesundheit und vom Statistischen Bundesamt. "Einen Beschäftigungszuwachs hat es insbesondere in den letzten Jahren in dem Bereich der Altenpflege gegeben. Dagegen ist in der stationären und ambulanten medizinischen Versorgung sowie in der Rehabilitation bei den Vollzeit-Pflegekräften ein Beschäftigungsrückgang zu verzeichnen", so Braun. Bei Ärzten gab es immerhin eine Steigerung um neun Prozent.

Braun will mehr Skepsis und Realismus "in die manchmal zu euphorische Debatte" bringen. Als Beispiel nannte er Mecklenburg-Vorpommern, das stark auf die Gesundheitsbranche setze. "Die Verantwortlichen müssen aber wissen, dass derzeit lediglich das gleiche Arbeitsvolumen auf mehr Arbeitnehmer verteilt wird."

Braun wies auf eine Gefahr von Teilzeitstellen hin: "Bei den vielen Halbtagskräften müssen auf vielen Pflege- und Krankenhausstationen immer mehr Übergaben gemacht werden. Je mehr solcher Schnittstellen, um so höher ist die Gefahr etwa von Informationsverlusten."

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