KBV vs. Ex-Finanzdezernent

KBV bringt elf Kündigungsgründe vor

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BERLIN. Gleich elf Gründe hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) für die fristlose Kündigung ihres Finanzdezernenten Andreas Ullmann formuliert. Ullmann hat dagegen geklagt. Die KBV hat beantragt, die Klage abzuweisen.

 Für die KBV geht es möglicherweise um eine Abfindungssumme in Millionenhöhe. Der Vorsitzende Richter schloss eine Einvernahme auch von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler nicht aus.

Nicht alle der Kündigungsgründe dürften vor Gericht bestehen. Einige zog der Richter am Arbeitsgericht Berlin, Holger Augustin, in Zweifel. Zumindest dies wurde zum Prozessauftakt am Donnerstag im Berliner Arbeitsgericht deutlich.

Die Anhörung der Parteien zeigte auf, dass in der Vertretung der Vertragsärzte zumindest seit der Planung des Umzugs nach Berlin Vieles nicht ganz transparent gelaufen zu sein scheint.

Vieles offenbar mündlich abgesprochen

Zuständigkeiten für Zahlungsanordnungen und für die Geldgeschäfte der KBV, einschließlich eines herben Verlusts von 500.000 Euro mit einer Anlage bei einer isländischen Bank, und für eine Barkasse will das Gericht nun aufklären.

Das ist wichtig, um zu klären, ob die Kündigung Bestand haben kann. Die KBV wirft Ullmann unter anderem vor, er habe eigenmächtig Zahlungen im Zusammenhang mit dem Neubau der KBV in Berlin angewiesen. Zumindest eine der umstrittenen Zahlungen trägt aber auch die Unterschrift Köhlers, sagte Augustin.

Vieles im Firmen- und Finanzgeflecht der KBV ist offenbar mündlich abgesprochen, dann anders gemeint gewesen oder gar vergessen worden.

Das Gericht hat am Donnerstag keine Entscheidung getroffen und einen Verkündungstermin für den 19. Dezember angesetzt. Zudem wird es den Parteien einen Vergleichsvorschlag vorlegen. (af)

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