Berufspolitik

KV Niedersachsen gegen Grippeimpfung in Apotheken

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Hannover. Grippeimpfungen in Apotheken, haben erneut zu heftigen Reaktionen geführt. Die KV Niedersachsen und die impfenden ärztlichen Fachgruppen im Land haben sich am Dienstag energisch gegen Grippeschutzimpfungen in Apotheken ausgesprochen. „Impfungen sind und bleiben originär ärztliche Aufgabe“, betonte die KVN in Hannover. Besonders ärgerlich sei das hohe Honorar von 11 Euro, das die Apotheken pro Impfung erhalten. KVN-Vize Dr. Jörg Berling: „Das ist mehr als die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bekommen!“

„In der vergangenen Grippesaison haben die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte rund 1,5 Millionen Grippeimpfungen durchgeführt. Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind in Niedersachsen allein fast 9,7 Millionen Impfungen gegen COVID-19 in Arztpraxen vorgenommen worden. Das zeigt deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger vor allem der ärztlichen Kompetenz vertrauen“, so Berling.

Dr. Matthias Berndt, Vorsitzender des Niedersächsischen Hausärzteverbandes, erinnerte: „Alle bisherigen Versuche, das Impfen in Apotheken zu etablieren, haben nicht funktioniert. Die Zersplitterung von Verantwortung wird zu einer schlechteren Versorgung der Menschen in Niedersachsen führen.“

Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Internisten in Niedersachsen, Dr. Thomas Schmidt, betonte, das Impfen umfasse viel mehr Leistungen als den „Piks“. „Es geht immer auch um Indikation und Kontraindikation und somit um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten“, betonte Dr. Christian Albring, Vorsitzender des Berufsverbandes der Gynäkologen in Niedersachsen.

Auch die Berufsverbände der Pneumologen und Nephrologen in Niedersachen lehnten die Grippeimpfungen in Apotheken ab. DIe regelhafte Teilhabe der Apotheken an der saisonalen Grippeimpfung gesetzlich Versicherter ist jedoch bereits im SGB V verankert; sie wurde mit dem Pflegebonusgesetz Ende Juni dieses Jahres beschlossen. (cben)

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