Regiomed-Kliniken

Klinik Sonneberg trennt sich vom Chefhygieniker

Die kritische Haltung des Mediziners dürfte der Anlass für das einvernehmliche Ende der Zusammenarbeit sein. Zudem steht ihm aufgrund eines Zeitungsartikels zusätzlicher Ärger ins Haus.

Veröffentlicht:

Sonneberg. Abgang nach öffentlicher Kritik: Die Geschäftsführung der Regiomed-Kliniken und Prof. Dr. Klaus-Dieter Zastrow, Leiter des Hygiene-Instituts der Regiomed-Kliniken in Sonneberg, beenden ihre Zusammenarbeit.

Wie der Klinikverbund, der in den oberfränkischen Landkreisen Coburg und Lichtenfels sechs Kliniken und Versorgungszentren betreibt, in einer Pressemitteilung erklärt, sei dies eine „Entscheidung im Einvernehmen“ gewesen. Vorher gab es Streit.

Als Begründung werden „Ereignisse der letzten Wochen“ angegeben. Genaueres wollte der Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke „aus Gründen der Vertraulichkeit“ nicht sagen.

Allerdings geben Medienberichte Anlass zu der Vermutung, dass die kritische Haltung des Hygiene-Mediziners, der seit 2017 das Institut leitete, zu der Personalie geführt haben könnte.

Kritik im Pausenraum

Wie der Bayerische Rundfunk (BR) und andere Medien am Montag berichten, hatte dieser unlängst in einem Zeitungsartikel Mitarbeiter des Sonneberger Krankenhauses als „dumm“ bezeichnet, weil sie sich nach einer COVID-19-Infektion nicht an Hygieneregeln gehalten haben.

In Interviews hatte auch Schmidtke eingeräumt, dass man tatsächlich Beschäftigte „in größerer Runde ohne Einhaltung des Mindestabstands und ohne Mund-Nasen-Schutz im Pausenraum angetroffen“ habe. Auf dieses Fehlverhalten habe Zastrow aufmerksam machen wollen. Für seine Wortwahl hatte sich Zastrow unverzüglich entschuldigt.

Versagen der Behörden bemängelt

Doch steht Zastrow möglicherweise weiterer Ärger ins Haus: Laut BR will das Landratsamt Sonneberg Anzeige wegen übler Nachrede und Verleumdung erstatten, weil er gegenüber der Südthüringer Lokalzeitung „Freies Wort“ auch dem thüringischen Landkreis Sonneberg Versagen in der Corona-Pandemie vorgeworfen habe.

In dem Interview hatte er die generelle fehlende Sachkenntnis der Behörden zu Infektionswegen bemängelt und die Gesundheitsamtsmitarbeiter aufgefordert, „besser und gezielter zu ermitteln.“ (bfe)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wochenkolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Klinikreform: Kampf um Lauterbachs Erbe

Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)

Gesundheitspolitik

HPV-Impfung verhindert Krebs

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Große Datenbankanalyse

Schwindel als mögliches Warnsignal für Alzheimer

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Lesetipps
Mann greift sich an die Brust.

© andranik123 / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?