"Kodierung beansprucht bis zu 5 Minuten pro Patient"

Auch Hausärzteverbände Rheinland-Pfalz und Hessen machen gegen AKR mobil.

Veröffentlicht:
Im Datenstrom ärztlicher Abrechnungen sollen in Zukunft richtlinienkonforme Diagnosekodierungen enthalten sein.

Im Datenstrom ärztlicher Abrechnungen sollen in Zukunft richtlinienkonforme Diagnosekodierungen enthalten sein.

© [M] Miqul / fotolia.com

NEU-ISENBURG (mn). Die Einführung der Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) löst weiter heftige Diskussionen aus. Nachdem sich die KV Hessen deutlich gegen die AKR ausgesprochen hat, kämpfen nun auch die Landesverbände Hessen und Rheinland-Pfalz des Hausärzteverbandes gegen die Einführung.

In einem Rundschreiben des Verbands Rheinland-Pfalz heißt es, dass die Umsetzung einen Zeitaufwand in den Hausarztpraxen von etwa zwei bis fünf Minuten pro Patient, je nach Umfang der Kodierung, für Ärzte bedeutet.

Deshalb will sich der Verband dafür einsetzen, dass die AKR in Rheinland-Pfalz nicht eingeführt werden. Falls es sich nicht verhindern ließe, will der Verband zumindest dafür sorgen, dass ausreichend lange Übergangsfristen eingeführt werden.

Außerdem hat der Hausärzteverband in Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben eine Arbeitsgruppe eingerichtet, "die geeignete Instrumente entwickeln wird, um in unseren Praxen die Morbidität auch adäquat abzubilden", heißt es in dem Schreiben.

Der Hausärzteverband Hessen begründet seine Ablehnung damit, dass die Richtlinien die Versorgung verschlechtern würden und die Patienten unter Umständen zu gläsernen Kunden der Versicherungswirtschaft gemacht werden.

Der Verband regt deshalb eine Kodiermethode an, die den Ansprüchen von Hausärzten, Spezialisten und stationären Sektoren gleichermaßen genügt.

Bei der KV Baden-Württemberg (KVBW) sieht es hingegen anders aus. Dort scheint der anfängliche Widerstand gegen die AKR gebrochen zu sein. Auf ihrer Internetseite schreibt die KVBW, dass es ab Mitte Dezember "mittels einer kurz gehaltenen Information Tipps zur rationellen Umsetzung der Neuerungen in der Praxis geben" wird.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung