Kreditgebühren nicht immer sofort absetzbar

MÜNCHEN (mwo). Die Bearbeitungsgebühr einer Bank für einen betrieblichen Kredit ist in der Regel nicht sofort, sondern nur über die gesamte Laufzeit des Darlehens verteilt steuerlich absetzbar. Das hat der Bundesfinanzhof (BFH) entschieden.

Veröffentlicht:

Eine Möbelhauskette hatte für den Bau einer neuen Filiale mehrere Kredite aufgenommen. Bei einem Teil davon waren die Zinsen sehr günstig, dafür war ein "Bearbeitungsentgelt" von vier Prozent der Kreditsumme zu zahlen.

Dies machte das Unternehmen sofort in voller Höhe als Betriebsausgaben geltend. Demgegenüber forderte das Finanzamt eine Verteilung dieser Kosten über die gesamte Laufzeit des Kredits.

Wie nun der BFH entschied, ist ein kompletter sofortiger Abzug nur möglich, wenn bei einer vorzeitigen Beendigung des Kreditvertrags der Darlehensnehmer das Bearbeitungsentgelt nicht zurückverlangen kann, auch nicht anteilig.

BFH reicht Urteil ans Finanzgericht zurück

Um einer rein steuerlich motivierten Gestaltung des Kreditvertrags zu begegnen, forderte der BFH zudem, dass eine solche Beendigung des Kreditvertrags trotzdem ernsthaft vorstellbar und "mehr ist als nur eine theoretische Option".

Von einer ernsthaften Kündigungsmöglichkeit ist nicht auszugehen, wenn "vereinbart wurde, dass der Darlehensvertrag nur aus wichtigem Grund gekündigt werden kann".

Den konkreten Fall reichte der BFH mit seinem Urteil an das Finanzgericht zurück. Nach den Maßgaben aus München soll es nun die konkreten Umstände und Bedingungen der Kreditverträge prüfen.

Az.: I R7/10

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Influencer-Marketing für Nahrungsergänzungsmittel

foodwatch beklagt „wilden Westen der Gesundheitswerbung“

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung