Anlage-Kolumne

Langfristig überzeugen Kryptowährungen nicht

Bitcoins und Co. fallen in diesem Jahr durch besondere Kursschwankungen auf. Ein Einstieg ist daher nicht zu empfehlen.

Ein Gastbeitrag von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Das aktuelle Jahr ist für Anleger nicht einfach. Besonders stark erwischt hat es ausgerechnet die neuen Kunstwährungen Bitcoin und Co. Nun stellt sich die Frage ,ob nach den hohen Verlusten bei Kryptos ein Einstieg lohnt.

Kennzahlen, welche man bei Aktien anwendet, um einen fairen Wert oder eine Wertuntergrenze zu definieren, gibt es bei Bitcoin und Co. nicht. Auch kann der Nutzen einzelner Kunstwährungen eher der Spekulation als der Wertaufbewahrung zugeordnet werden.

Investierende sollten bedenken, dass – anders als bei klassischen Währungen – die privaten Kryptos weder die Leistungskraft eines Landes repräsentieren noch eine Regulierung durch Zentralbanken erfolgt. Da es die Anlageklasse erst seit zehn Jahren gibt, sind zudem portfoliotheoretische Berechnungen noch wenig belastbar.

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass Anleger in wirklichen Krisen traditionellen Werten und Kennzahlen mehr vertrauen. Die neuen Kunstwährungen können davon nichts oder nur wenig bieten. Wie könnte es dennoch bei den Kryptowährungen weitergehen?

Eine Bewertung nach Nutzen und Ertragswert sowie Substanz ist nicht möglich, rein kurstechnische Betrachtungen hingegen schon. Vor einem Jahr eilten Bitcoin und Co. von einem Superlativ zum nächsten, eine Korrektur war überfällig. Vom Allzeithoch ging es rund 70 Prozent nach unten. Das erreichte Kurstief entspricht etwa dem alten Hoch des letzten Hypes aus 2017. Eine Kurserholung bis 28.000 US-Dollar ist nun technisch möglich.

Wer mit Spielgeld darauf setzen will, dem empfiehlt sich ein unkompliziertes Investment in sogenannte ETP (ähnlich ETF), die in einem Wertpapier den Bitcoin oder andere Kryptos abbilden.

Langfristig bin ich noch nicht von den privaten Kryptowährungen überzeugt. Letztendlich werden Notenbanken sich die Regulierung des Marktes nicht aus der Hand nehmen lassen. Etablierte Währungen und Gold als Geldersatz fühlen sich immer noch besser an. Auch können Substanz- und Ertragswert bei Aktienunternehmen errechnet werden und bilden eine gewisse Kurs-Untergrenze. So stark wie die neuen Kunstwährungen schwanken deren Kurse nicht!

Gottfried Urban ist Geschäftsführer der Urban & Kollegen GmbH. Er ist mehrfach für seine Leistungen in der Vermögensverwaltung ausgezeichnet worden.

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