Kommentar zu MVZ

Leuchtturm Spessart

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:

Niedergelassene Ärzte haben oft die Kollegen in den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) auf dem Kieker. Bundesweit gibt es nach Angaben der KBV 1750 MVZ mit insgesamt 10.000 beschäftigten Ärzten (Stand 3/2011).

Der Vorteil für die angestellten Mediziner: Sie tragen kein unternehmerisches Risiko, plagen sich nicht mit Verwaltungstätigkeiten, Beruf und Familie lassen sich leichter miteinander vereinbaren.

Praxisärzte fürchten hingegen vor allem die Konkurrenz von klinikgeführten MVZ. Sie sehen darin einen Angriff auf die Freiberuflichkeit. Manch ein MVZ-Kritiker warnt sogar vor einer Industrialisierung der ambulanten Medizin.

Und nun dies: Im Spessart haben sich 50 Haus- und Fachärzte des lokalen Ärztenetzes entschlossen, die wohnortnahe Versorgung gemeinsam mit den MVZ-Kollegen zu stemmen. Die Netzärzte ziehen dort schon länger mit Klinikvertretern an einem Strang, um Nachwuchs anzuwerben. Der Ärztemangel ist längst angekommen.

Die Annäherung begann mit Treffen, auf denen angestellte und freiberufliche Ärzte Gemeinsamkeiten entdeckten. Sie entschlossen sich, zusammen aktiv zu werden, Spielräume zu schaffen, mitzugestalten - und nicht in Schockstarre zu verharren. Ein Weg, der für andere Regionen Modellcharakter haben könnte.

Lesen Sie dazu auch: Spessart: Wie Ärzte und MVZ warm geworden sind

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