Gesundheitswirtschaft

Medice übernimmt DiGA-Entwickler Selfapy

Medice will nicht mehr nur Medikamente verkaufen, sondern „multimodale Gesundheitslösungen“ anbieten. Aus einer strategischen Allianz mit dem DiGA-Anbieter Selfapy wird jetzt eine Firmenehe.

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Gut Lachen beim Iserlohner Mittelständler Medice: Die Akquise des Healthtech-Unternehmens Selfapy bereichert das Produktportfolio um digitale Gesundheitsanwendungen.

Gut Lachen beim Iserlohner Mittelständler Medice: Die Akquise des Healthtech-Unternehmens Selfapy bereichert das Produktportfolio um digitale Gesundheitsanwendungen.

© Jonas Brockmann/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Iserlohn/Berlin. Der Arzneimittelanbieter Medice übernimmt die Berliner Selfapy GmbH. Das 2016 gegründete Start-up entwickelt online-basierte Therapieprogramme gegen psychische Erkrankungen. Der Zukauf sei für Medice „ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg vom reinen Arzneimittelhersteller zum Anbieter klinisch validierter multimodaler Gesundheitslösungen im Zusammenwirken von Arzneimitteln, digitalen Lösungen und Ernährungskonzepten“, heißt es in einer Firmenmitteilung am Donnerstag.

Selfapy bietet smartphone- und webgängige Kurse für Patienten mit Depression, generalisierter Angststörung, Bulimia Nervosa, Binge-Eating-Störung sowie chronischen Schmerzen. Alle Programme sind im DiGA-Verzeichnis gelistet (gegen Schmerzen noch „vorläufig“, die Übrigen bereits „dauerhaft“) und damit auf Kasse zu bekommen. Laut Medice entspricht das einem DiGA-Marktanteil im Segment „psychische Gesundheit“ von 20 Prozent. Rund 45.000 Anwenderinnen und Anwender hätten Selfapys digitale Medizinprodukte schon genutzt.

Den Angaben zufolge sind derzeit 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Selfapy tätig. Einen Kaufpreis nennt Medice nicht. Allerdings ist der in dritter Generation familiengeführte Hersteller bereits seit zwei Jahren Anteilseigner. Anfang 2023 führte Medice als strategischer Investor eine Finanzierungsrunde über sieben Millionen Euro zugunsten des Berliner Start-ups an. Medice vermarktet Präparate in den Indikationsgebieten ADHS, Nephrologie und Urologie sowie OTC-Produkte. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als „europäischen Marktführer“ in der ADHS-Therapie; fast die Hälfte aller in Deutschland sowie ein Viertel aller europaweit verordneten ADHS-Medikamente stammten demnach aus Iserlohn. (cw)

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