Gesundheitswirtschaft

Medizintourismus: Umsatz bricht 2020 um 33 Prozent ein

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Deutsche Medizin hat einen guten Stand bei ausländischen Patienten. Die Pandemie hat Leistungsanbietern allerdings 2020 kräftig das Geschäft verhagelt.

Deutsche Medizin hat einen guten Stand bei ausländischen Patienten. Die Pandemie hat Leistungsanbietern allerdings 2020 kräftig das Geschäft verhagelt.

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Bonn. Dass die Corona-Pandemie dem Medizintourismus nach Deutschland einen kräftigen Dämpfer verpasst hat, ist bekannt. Konkrete Zahlen dazu hat jetzt die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg bekanntgegeben. Danach hätten sich im Berichtsjahr nur noch 65.586 Patientinnen und Patienten aus dem Ausland stationär in Deutschland behandeln lassen, heißt es in einer Mitteilung am Donnerstag. Das entspricht einem Rückgang gegenüber 2019 um knapp 33 Prozent. In gleicher Größenordnung sank der Zulauf in die ambulante Versorgung mit zuletzt nur noch 97.000 Kunden aus dem Ausland (2019: 145.000).

Umsatzseitig habe die rückläufige Frequentierung einen Einbruch der Gesamteinnahmen hiesiger Behandlungseinrichtungen um gleichfalls 33 Prozent auf rund 800 Millionen Euro bewirkt, heißt es weiter.

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„Hauptgrund für den Rückgang ist die Corona-Pandemie mit ihren starken Einreisebeschränkungen“, so Mariam Asefi, Leiterin des Forschungsbereichs Medizintourismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Da ein Großteil der Medizintouristen vor der Pandemie aus Russland, Kasachstan sowie der Ukraine stammte, rechnet Asefi mit anhaltendem Nachfragerückgang – nun infolge des Ukraine-Krieges.

Es sei jedoch „schwer abzusehen, wie stark der Rückgang langfristig ausfallen wird“, so die Forscherin. Asefi: „Russische Patienten kommen auch weiterhin für komplexe medizinische Behandlungen nach Deutschland. Der Aufwand und die Organisation sind allerdings viel komplizierter geworden.“

Insgesamt seien 2020 Patienten aus 177 Ländern zwecks medizinischer Behandlung nach Deutschland eingereist. Auffällig viele außer aus den bereits genannten Herkunftsländern auch aus Saudi-Arabien, Polen und den Niederlanden. Beliebteste Ziele waren dem Report zufolge Kliniken in Bayern (minus 40 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 24 Prozent). (cw)

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