apoBank-Analyse

Mehr Frauen als Männer gründen eine eigene Praxis

Laut einer Analyse der apoBank lag der Anteil der Ärztinnen bei den Existenzgründungen 2019 bei rund 60 Prozent. Zahnärztinnen und Apothekerinnen sind bei den Neu-Niederlassungen ebenfalls in der Mehrheit.

Veröffentlicht:
Medizinerinnen im Gespräch: Eine eigene Praxis? Bei 64 Prozent aller Existenzgründerinnen muss es eine Einzelpraxis sein.

Eine eigene Praxis? Bei 64 Prozent aller Existenzgründerinnen muss es eine Einzelpraxis sein.

© Monique Wuestenhagen / dpa Theme

Düsseldorf. Der Anteil der Frauen, die sich mit eigener Praxis niederlassen, nimmt stetig zu und ist inzwischen höher als bei ihren männlichen Kollegen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hervor. So lag der Frauenanteil an ärztlichen Existenzgründungen 2019 bundesweit insgesamt bei gut 60 Prozent. Bei den Gründungen von Hausarztpraxen registrierte die Bank einen Frauenanteil von 59 Prozent, bei den Fachärzten lag der Anteil bei 62 Prozent.

Die Ergebnisse stammen aus den Analysen, die die Bank jährlich zusammen mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung zu den Existenzgründungen in der ambulanten Versorgung durchführt.

Auffällig sei, dass sich Frauen deutlich häufiger für die Einzelpraxis als Niederlassungsform (64 Prozent) entschieden als ihre männlichen Kollegen (55 Prozent), heißt es in einer Mitteilung der Bank. Sie gründeten im Durchschnitt günstiger und starteten oft mit kleineren Praxen, vor allem in den Fachgebieten der sogenannten sprechenden Medizin.

Auch die Zahnmedizin wird zunehmend weiblich: 2019 ließen sich mit 51 Prozent zum ersten Mal mehr Frauen mit einer Zahnarztpraxis nieder als Männer. Die in Praxen angestellten Zahnärztinnen würden inzwischen bereits sogar einen Anteil von über 60 Prozent ausmachen, heißt es. Auch unter den zahnmedizinischen Studierenden sind Frauen bereits seit Jahren in der Mehrheit.

Auch Apotheken häufiger in Frauenhand

Bei den Apothekern lagen die Existenzgründungen ebenfalls zum Großteil in weiblicher Hand, einer Quote von 59 Prozent standen hier 2019 rund 41 Prozent Männer gegenüber. Vor allem im Süden (67 Prozent) und Osten (61) Deutschlands waren Apothekerinnen laut Studie stark vertreten.

„Dass die künftige Gesundheitsversorgung zunehmend weiblich wird, zeichnet sich seit Längerem ab, Frauen sind bei den Studierenden in allen Heilberufsfächern deutlich stärker vertreten als Männer“, sagt Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik der apoBank. „Doch proportional gesehen entscheiden sie sich im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen seltener für eine Niederlassung. Für eine gut funktionierende ambulante Gesundheitsversorgung ist es daher besonders wichtig, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die den Lebensentwürfen von Frauen besser entsprechen.“ (kaha)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Praxen beleben das Geschäft

Der richtige Standort für die Arztpraxis: Das ist wichtig

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“