BKA-Statistik

Millionenschaden durch Abrechnungsbetrug

Die Zahl der Fälle von Abrechnungsbetrug nimmt zu. Nach der jüngsten BKA-Statistik verursachen diese Betrügereien einen Schaden und zweistelliger Millionenhöhe.

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WIESBADEN. Delikte der Wirtschaftskriminalität verursachten 2013 nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) Schäden von 3,82 Milliarden Euro und damit knapp zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor (3,75 Milliarden Euro).

Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen machten 2013 mit insgesamt 4697 Fällen in der Kriminalstatistik und einem registrierten Schaden von etwa 41 Millionen Euro nur einen geringen Teil der Wirtschaftskriminalität aus.

Bei der Fallzahl gebe es einen Anstieg um rund sieben Prozent im Vergleich zu 2012, die Fallzahl liege zudem über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre (4100 Fälle). Der registrierte Schaden dagegen sei um 36 Prozent gesunken. Betrugsopfer sind laut BKA Selbstzahler, Beihilfestellen, Kassen und PKV.

Zu den Betrügern zählten Angehörige medizinischer oder pharmazeutischer Berufe sowie Kliniken und Sanatorien. Der Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen ist nach Ansicht des BKA "eine besonders sozialschädliche Form der Wirtschaftskriminalität mit hohen Schadenssummen und negativer Auswirkung auf die Integrität des Gesundheitswesens".

Die Schäden aus Wirtschaftskriminalität belaufen sich laut BKA auf rund 50 Prozent des Gesamtschadenvolumens aller in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2013 erfassten Straftaten - bei einem Anteil von nur 1,2 Prozent an der registrierten Gesamtkriminalität. (maw)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 24.07.201416:49 Uhr

Vorsicht! BKA-Statistik undifferenziert

Auch die jüngste Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) differenziert bei strafbaren Betrügereien im Gesundheitswesen n i c h t zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Verursachern eines Schadens in zweistelliger Millionenhöhe. Der Leistungs- und Ausgaben-Umfang allein innerhalb der GKV umfasst dagegen 180 Milliarden Euro jährlich.

Bei allen bisherigen Schadensstatistiken der Gesetzlichen Krankenkassen lagen Vertragsärztinnen und -Ärzte erst an 4. Stelle bei Schadenhöhe und -Häufigkeit h i n t e r anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Das wird jedoch ein allgemeines "Ärzte-Bashing" nicht verhindern können, so lange nicht auch vom BKA Ross und Reiter genannt werden.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Carsten Windt 24.07.201414:40 Uhr

Gelegenheit macht Diebe

Unser Sozialsystem mit seiner doch undurchsichtigen und schlecht kontrollierbaren Abrechnungspraxis schafft Betrügern ausreichend Raum tätig zu werden.
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