Anlagen-Kolumne

Mutige Anleger gehen gerade jetzt auf Schnäppchenjagd

Der milliardenschwere Profianleger Warren Buffet macht es allen vor: In der Krise kann man mit Erfolg antizyklisch handeln - und langfristig profitieren.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Chaos und Entsetzen beherrschen das Geschehen an den Finanzmärkten. Kaum ein Tag vergeht ohne neue Horrormeldung. Die schlechten Nachrichten werden begierig aufgenommen. Doch so viele schlechte Nachrichten können gar nicht mehr kommen. Anders als 1929 handeln die Regierungen und Zentralbanken heute weitgehend richtig. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die eingefrorene Liquidität wieder auflöst und profitable Anlagemöglichkeiten sucht. Wer seine Aktienquote reduzieren will, sollte nicht ohne Not verkaufen. Mutige Anleger gehen jetzt auf Schnäppchenjagd.

In Zeiten wie diesen lohnt es sich, auf den Rat der alten Hasen zu hören. Zum Beispiel Warren Buffet. Die Wall Street-Legende ist immer gut für einen überraschenden Finanzcoup. "Wenn alle Angst haben, sei gierig. Wenn alle gierig sind, sei ängstlich", soll er einmal gesagt haben. Mitten in der Finanzkrise hat Buffet wieder für Schlagzeilen gesorgt: Der ValueInvestor stieg Ende September bei Goldman Sachs ein. Gerade erst hatte sich die in die Schieflage geratene Bank von ihrem Sonderstatus als Investmentbank verabschiedet und für Privatkunden geöffnet, als Buffet in Goldman Sachs investiert hat.

Für die Aktionäre seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway dürfte der Deal ziemlich lukrativ werden, selbst wenn die Aktien des einstigen Stars am Himmel der Investmentbanken in der aktuellen Situation noch weiter an Wert verlieren sollten. Denn die jetzt erworbenen Vorzugsaktien werden mit einer Dividende in Höhe von zehn Prozent verzinst. Hinzu kommt ein Optionspaket. Unter dem Strich könnte das Investment bis zu 17 Prozent abwerfen.

Momentan fehle den Märkten, so Buffet, das Vertrauen. Vertrauen sei wie Sauerstoff, den man erst dann wahrnimmt, wenn er fehlt. Dass die Welt wieder Zuversicht gewinnen werde, ist für Buffet überhaupt keine Frage.

Deshalb: Wir erleben an den Börsen im Moment zwar einen freien Fall der Kurse. Aber das ist nicht das Ende des Kapitalismus. Blasen und Krisen gehören zu diesem System dazu. Es wird früher oder später eine Gegenbewegung geben und diese wird umso kräftiger ausfallen, je stärker die Kurse jetzt noch in den Keller rauschen. Es mag vielleicht zynisch klingen, aber im Moment spricht alles dafür, dass 2009 ein gutes Jahr für die Anleger wird - auch weil die langfristigen Trends stimmen.

Trennen Sie sich also auf gar keinen Fall überstürzt von Werten, die von der Substanz her in Ordnung sind! Wir werden schon bald wieder steigende Kurse sehen. Setzen Sie auch nicht alles auf Sicherheit! Wer das tut, läuft Gefahr, Geld zu verschenken. Für Mutige ist jetzt ein guter Zeitpunkt, gezielt einzusteigen, denn viele Substanzwerte sind momentan zu Schnäppchenpreisen zu haben.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Unsicherheit ist derzeit die einzige Konstante

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