Investitionen

NRW-Kliniken kündigen Vorschläge an

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Der Präsident der nordrhein-westfälischen Krankenhausgesellschaft (KGNW) Jochen Brink fordert einen "nationalen Kraftakt" bei der Krankenhausfinanzierung. Diese müsse "geklärt werden, will man nicht in den Jahren 2016, 2017 in eine krisenhafte Lage geraten", sagte Brink beim Frühjahrsempfang der KGNW in Düsseldorf.

Bundesweit fehlten den Kliniken 3,3 Milliarden Euro jährlich an Investitionsmitteln, in Nordrhein-Westfalen seien es 700 Millionen Euro. Die Unterfinanzierung führe zu einem fortlaufenden Substanzverlust und damit auch zu Risiken für die Patientensicherheit.

Als Alternative könnten die Häuser Betriebsmittel einsetzen, um zumindest die dringlichsten baulichen Erfordernisse abzudecken oder dringend notwendige medizinische Geräte zu erneuern, berichtete Brink. Diese Mittel fehlten dann für das Personal. "Das ist oftmals die Auswahl zwischen Teufel und Belzebub und darf so definitiv nicht weitergehen."

Man solle nicht fordern, ohne eigene Vorschläge zu machen, betonte Brink. Die KGNW werde deshalb ein Konzept zur Investitionsfinanzierung einbringen, kündigte er an. "Dabei haben wir uns um einen praktischen Ansatz bemüht, der ohne den üblichen Glaubenskrieg zwischen Monistik und dualer Finanzierung auskommt." Details nannte Brink noch nicht.

Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) ist gespannt auf den Vorschlag. "Wenn es einen anderen Weg gibt, ist es wichtig, dass wir ihn gemeinsam schnell erörtern." Die Klinikfinanzierung müsse der demografischen Entwicklung Rechnung tragen, forderte sie.

"Gerade für alte Menschen braucht man einen anderen Personalbedarf, als er heute durch die DRG abgebildet ist." Auf einer Station mit 30 älteren Patienten, von denen die Hälfte dement ist, reiche eine Pflegekraft pro Nacht nicht aus, sagte Steffens. "Wenn Menschen eine Pflegestufe und einen Mehrbedarf haben, ändert sich das nicht, wenn sie ins Krankenhaus kommen." (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können