Kommentar

Neue Baustelle für die PKV

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Mit einer Studie haben die privaten Krankenversicherer gerade gezeigt, dass die PKV kein Hort der Gutverdiener ist. Nur jeder Fünfte hat ein Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze.

Angesichts des wachsenden politischen und öffentlichen Drucks kamen den Branchenvertretern die Studienergebnisse gelegen. Sie hoffen, damit den Vorwurf der sozialen Kälte und der Förderung der Zwei-Klassen-Medizin zu entkräften.

Die Untersuchung hat aber gleichzeitig eine Schwachstelle beleuchtet, die immer deutlicher zu Tage tritt: Es haben offensichtlich viele Menschen eine private Vollversicherung, die sich das eigentlich gar nicht leisten können.

Diese Versicherten haben nicht nur Schwierigkeiten, ihre Prämien zu bezahlen. Ihre finanzielle Situation hindert manche auch daran, sich in der Apotheke die benötigten Arzneimittel zu besorgen.

Bei hohen Preisen etwa für Krebsmedikamente nutzt die spätere Erstattung durch den Versicherer nichts, weil einfach das Bargeld fehlt. Wegen der hohen Summen hat die PKV bei der Klinikbehandlung bereits auf die Kostenerstattung verzichtet.

Nun entsteht auch bei einer niedrigeren Schwelle Handlungsbedarf. Lange werden ihn die Versicherer nicht ignorieren können.

Lesen Sie dazu auch: Teure Medikamente: Verarmte Privatpatienten geraten in Not

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“