Öffentliches Gesundheitswesen

Neues ÖGD-Institut: Premiere an der Universität Köln

Mit Gründung des Instituts für Öffentliches Gesundheitswesen implementiert die Universität Köln das Fach erstmals im Medizinstudium. Geleitet wird die Einrichtung von Professorin Nicole Skoetz.

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Professorin Nicole Skoetz ist Direktorin des neuen Instituts für Öffentliches Gesundheitswesen an der Universität Köln.

Professorin Nicole Skoetz ist Direktorin des neuen Instituts für Öffentliches Gesundheitswesen an der Universität Köln.

© [M] Michael Wodak / MFK (Medizinische Fakultaet der Universitaet zu Koeln)

Köln. An der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln hat das bundesweit erste Institut für Öffentliches Gesundheitswesen die Arbeit aufgenommen. Schwerpunkt der Einrichtung sind die Forschung und Lehre zu den Themen Gesundheit und Gesunderhaltung der Bevölkerung.

„Studierende haben bei uns die bisher einzigartige Möglichkeit, die vielfältigen Aufgaben des Gesundheitsamts bereits im Studium kennenzulernen“, sagt die Direktorin des neuen Instituts Professorin Nicole Skoetz. „Gleichzeitig wertet diese inhaltliche Erweiterung die Berufe im öffentlichen Gesundheitswesen auf.“ Die Ärztin und Informatikerin Skoetz hat an der Kölner Uni in der Psychosomatik promoviert und war seitdem in mehreren Positionen an der Kölner Uniklinik tätig.

Tertial im Öffentlichen Gesundheitsdienst

In Köln wird das Öffentliche Gesundheitswesen nach Angaben der Universität erstmals als Fach im Medizinstudium implementiert. Im Sommersemester 2024 soll die Lehre zunächst in den Studiengängen für Angewandte Hebammenwissenschaften und in der Gesundheitsökonomie aufgenommen werden, sagt Skoetz. Geplant ist zudem die Aufnahme als Wahlblock für Medizinstudierende im Kölner Modellstudiengang. Ab dem Wintersemester soll das Angebot dann ausgeweitet werden, und beispielsweise im Praktischen Jahr auch ein Tertial im Öffentlichen Gesundheitsdienst möglich werden.

Im Institut für Öffentliches Gesundheitswesen sind zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigt, zwei Nicht-Wissenschaftler und -Wissenschaftler sowie neun studentische beziehungsweise wissenschaftliche Hilfskräfte. Zudem gibt es eine Brückenprofessur mit dem Gesundheitsamt Köln. Dort sind zwei weitere wissenschaftliche Mitarbeiterinnen beschäftigt.

Die Einrichtung will eng mit dem Gesundheitsamt der Stadt Köln zusammenarbeiten. Zu den weiteren Kooperationspartnern sollen das künftige Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) gehören, das Robert-Koch-Institut sowie die Weltgesundheitsorganisation.

„Enormes Potenzial für eine innovative wissenschaftliche Zusammenarbeit“

Nach Angaben von Skoetz gibt es angesichts der Vielzahl von Daten, die bereits im Kölner Gesundheitsamt vorliegen, erste Ideen für gemeinsame Forschungsprojekte. „Konkrete neue Förderideen werden dann mit der neuen Leitung, die zum 1. April den Dienst antreten wird, ausgearbeitet“, kündigt sie an. Entsprechend sollen die Förderanträge bei unabhängigen Drittmittelanbietern eingereicht werden.

Der bisherige Leiter Dr. Johannes Nießen hat das Kölner Gesundheitsamt zum 30. September 2023 verlassen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat Nießen zum Errichtungsbeauftragten für das geplante Präventionsinstitut BIPAM ernannt. Für seine Nachfolge hat die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Ärztin Margot Denfeld vorgeschlagen, die zurzeit das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises leitet.

Das Kölner Gesundheitsamt ist das größte in Deutschland. „Wir sehen in der Größe des Kölner Gesundheitsamtes und der Vielzahl der Themen ein enormes Potenzial für eine innovative wissenschaftliche Zusammenarbeit zum Wohl des Gesundheitswesens und der Bevölkerung“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät Professor Gereon Fink. „Diesen Standortvorteil wollen wir nutzen, zum Beispiel, um Daten wissenschaftlich aufzuarbeiten, gemeinsam Förderanträge zu stellen und für eine optimierte Gesundheit und Gesunderhaltung aller Bürgerinnen und Bürger in Köln und im Umland zu sorgen“, so Fink. (iss)

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