Itzehoe

Notaufnahme ächzt unter Bagatellfällen

30 Prozent der Fälle in der Notaufnahme am Klinikum Itzehoe gehören dort gar nicht hin.

Veröffentlicht:

ITZEHOE. Das Klinikum Itzehoe berichtet von zunehmend schwierigeren Arbeitsbedingungen für das Personal in der Notfallambulanz. Grund sind steigende Patientenzahlen und mangelndes Verständnis der Patienten.

"Es werden immer wieder Mitarbeiter beschimpft oder sogar bedroht", sagte der Ärztliche Direktor Dr. Michael Kappus. Er appellierte an die Patienten, "zu überlegen, ob sie mit einer Bagatelle wirklich in die Notaufnahme gehen müssen oder ob sie nicht warten können, bis der Hausarzt wieder geöffnet hat". Nach Angaben des Klinikums beträgt der Anteil an Patienten, die nicht zwingend in der Notfallambulanz vorstellig werden müssten, mindestens 30 Prozent. "Gut aufgehoben wäre der Patient in solchen Fällen beim Hausarzt oder außerhalb dessen Sprechzeiten in der Anlaufpraxis der niedergelassenen Ärzte", so das Klinikum.

Laut Kappus wählen immer mehr Menschen den Weg in die Unfallambulanz und Zentrale Notaufnahme, weil sie von einer schnelleren Hilfe ausgehen. Dabei berücksichtigen sie aber nicht, dass nach Dringlichkeit vorgegangen wird und Patienten mit leichteren Erkrankungen zum Teil stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Das Verständnis der Patienten für die Problematik sei oft gering. Gerade in jüngster Zeit seien wieder gehäuft Beschwerden aufgrund eines extrem hohen Patientenaufkommens eingegangen. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. Henning Fischer 07.07.201608:56 Uhr

30% Nicht-Notfälle sind doch noch ganz gut


trotzdem sehr einfache Lösung:

alle Krankenhäuser und alle Kassenärztlichen Vereinigungen fordern vom Gesetzgeber unisono eine Notdienstgebühr für Patienten. Rückerstattung durch die Kassen in sozialen Notfällen möglich.

wer Freibier anbietet muß sich über Zulauf nicht wundern.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung