Arzneimittel

PKV fordert gleiche Rechte wie die GKV

Im Arzneimittelbereich fordern die privaten Versicherer, mit der GKV gleichgestellt zu werden.

Veröffentlicht:

KÖLN. Die privaten Krankenversicherer (PKV) fordern im Arzneimittelbereich die Gleichstellung mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Es gehe darum, eine Benachteiligung von Privatversicherten und Beihilfeberechtigten gegenüber gesetzlich Versicherten zu vermeiden, so der PKV-Verband in einer Stellungnahme für die Verbändeanhörung zum Referentenentwurf zum Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung am Montag in Berlin.

Die PKV möchte künftig mit den Apothekern Vereinbarungen über das Arzneimittelmanagement und über Versorgungsziele treffen können. Zudem wünschen sich die Privaten, dass Ärzte auch bei Privatverordnungen „aut idem“ künftig explizit ausschließen müssen. Das soll helfen, „überflüssige Ausgaben“ zu vermeiden. Anders als in der GKV seien die Apotheker aber nicht zur Abgabe bestimmter preisgünstiger Medikamente verpflichtet, betont die PKV.

Die Verwendung eines elektronischen Rezepts müsse künftig unabhängig vom Versichertenstatus möglich sein, findet der Verband. Die im GKV-Bereich geschaffenen technischen Voraussetzungen sollen ebenso für die PKV gelten.

Gleichbehandlung fordern die Versicherer auch bei den geplanten Änderungen für die Vergütung für Zytostatika-Zubereitungen in den Apotheken. „Auch privat versicherte und beihilfeberechtigte Patienten müssen vor unberechtigten Zytostatika-Preisen geschützt werden, damit ein bezahlbarer Krankenversicherungsschutz gewährleistet und die öffentlichen Haushalte geschont werden“, führt der Verband aus.

Bei Medizinalhanf will die PKV ebenfalls von den vorgesehenen Mechanismen der Kostenbegrenzung profitieren – entweder durch direkte Einbeziehung in die gesetzlichen Regelungen oder durch ein Verhandlungsmandat flankiert durch eine Schiedsstellen-Lösung.

Bei Arzneimittelrückrufen wie bei Valsartan wollen die Privatversicherer ebenso wie die Krankenkassen direkte Ansprüche gegen die Pharmaunternehmen geltend machen können. (iss)

Mehr zum Thema

Point-of-Care-Diagnostik

PKV bringt schnelle PoC-Coronadiagnostik in die Arztpraxen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen