Cybersicherheit

Patientendaten einer Praxis im Web erreichbar

Datenleck in einer Arztpraxis in Celle: Patientendaten sind offenbar über Monate frei im Internet zugänglich gewesen. Ursache: die Schwachstelle eines Routers.

Veröffentlicht:
Konfigurationsfehlers in drei Routermodellen der Deutschen Telekom

Konfigurationsfehlers in drei Routermodellen der Deutschen Telekom

© deepblue4you / Getty Images /

Neu-Isenburg. Daten von rund 30 000 Patienten aus einer Arztpraxis in Celle sind aufgrund eines Konfigurationsfehlers in drei Routermodellen der Deutschen Telekom offenbar längere Zeit frei im Internet zugänglich gewesen. Das hat ein Sprecher der Deutschen Telekom auf Anfrage bestätigt.

Die Schwachstelle liege in den drei Routermodellen „Digitalisierungsbox Premium“, „Digitalisierungsbox Standard“ und „Smart“. Die Modelle würden kleinen Unternehmen und Freiberuflern angeboten.

Das Problem habe auftreten können, wenn Service-Techniker beispielsweise einen Server in das System einbeziehen, dadurch könnten automatisch zusätzliche Ports geöffnet werden, die Anwendern von außen Lese- und sogar Schreibrechte gewährten.

Das Computermagazin „c‘t“ hatte zuerst über die Schwachstelle berichtet. Das Problem in den Routern sei der Telekom bereits seit Mai bekannt. Das erste Update zum Schließen der Lücke habe die Einstellungen im Router jedoch noch nicht korrigiert.

Ein Patch für den Router (Sicherheits-Update) sei mittlerweile verfügbar und korrigiere auch die vorhandenen Einstellungen, äußerte sich der Sprecher. Wie viele Praxen von der Datenpanne betroffen seien, könne er nicht sagen, weil die Praxen in der Regel nicht direkte Kunden des Unternehmens seien.

Mit den Konnektoren für den Anschluss von Praxen an die Telematikinfrastruktur habe die Schwachstelle nichts zu tun, bestätigte der Sprecher auf Anfrage.

Nach Medienberichten hat die Praxis das Datenleck am Freitag beim Landesdatenschutzbeauftragten gemeldet. Bei Vorfällen wie diesem ist der datenschutzrechtlich Verantwortliche binnen 72 Stunden meldepflichtig, in dem Fall die Arztpraxis.

Laut Datenschutzgrundverordnung kann es auch angezeigt sein, alle potenziell betroffenen Patienten zu informieren. Im Zweifel sollte das mit der Datenschutzaufsicht geklärt werden. (ger)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Umstellung TI-Kryptografie von RSA auf ECC

Wechsel zu neuem eHBA: KBV bittet Netzagentur um Fristverlängerung

Abschaltung am 20. Oktober

Bye KV-Connect: KIM übernimmt

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung