Arbeitsmarkt

Pflegefachkräfte führen Stellenausschreibungen an

Noch nie suchten Unternehmen so viel qualifiziertes Pflegefachpersonal wie im vergangenen Jahr.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Die Nachfrage nach Pflegefachkräften ist ungebrochen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2016 die Zahl der Stellenausschreibungen, in denen um Pflegefachkräfte geworben wird, bundesweit um 37 Prozent. Die Pflege führt damit über alle Fach- und Führungskräfte hinweg die Hitliste an, wie Analysen des Online-Stellenportals StepStone ergeben. Ausgewertet wurden, wie es auf Nachfrage der "Ärzte Zeitung" hieß, nicht nur Online-Stellenausschreibungen, sondern auch die Anzeigen in den relevantesten Printmedien.

Die Nachfrage nach qualifizierten Fach- und Führungskräften in Deutschland sei 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf Rekordniveau gestiegen. Damit setzt sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre eindrucksvoll fort, wie StepStone betont. Den stärksten Zuwachs verzeichneten nach den Pflegefachkräften Fachleute aus dem Bereich Personal (27 Prozent) und IT-Spezialisten (24 Prozent).

Die Stellenausschreibungen für Ärzte haben um insgesamt 18 Prozent im Vergleich zu 2015 zugenommen. Absolute Zahlen nennt StepStone nicht.

Drei Monate bis zum neuem Job?

Der Bedarf an Ärzten halte sich bundesweit auf einem hohen Niveau. Besonders stark sei die Nachfrage in Hamburg, dem Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. In Berlin sei die Zahl der Stellenausschreibungen je 100.000 Erwerbsfähigen genauso hoch wie im Flächenbundesland Baden-Württemberg.

Wie die Trendstudie 2016 des Unternehmens ergeben hatte, nimmt jeder zweite Arzt und jede zweite Pflegefachkraft an, bei Bedarf innerhalb von nur drei Monaten eine passende neue Stelle zu finden.

Offen bleibt, ob sich die Personalengpässe besonders in der Pflege durch die Integration von Migranten und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt langfristig entschärfen lassen. Im Süden ist im vergangenen Jahr ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet. Zehn Flüchtlinge konnten im Herbst eine Ausbildung zur Pflegefachkraft bei der Diakonie beginnen. Getragen wird das Projekt vom Diakonischen Werk Württemberg, der Samariterstiftung und dem Welcome Center Sozialwirtschaft Baden-Württemberg.

Die Diakonie wolle Menschen, die in Deutschland Schutz und Heimat suchen, eine berufliche Perspektive eröffnen, verdeutlicht Oberkirchenrat Dieter Kaufmann, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Württemberg.

Bei Flüchtlingen mit qualifizierter Arztausbildung sind die anfänglichen Hoffnungen auf die schnelle Integration in den Arbeitsmarkt bisher eher gedämpft worden. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Novellierung

MFA-Ausbildung wird nach 20 Jahren überarbeitet

Statistisches Bundesamt

Gender Pay Gap bleibt konstant

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an