Anlagen-Kolumne

Pharma-Kauflaune bietet Chancen

Die großen Pharmakonzerne kaufen seit einigen Jahren branchenintern im großen Stil Nischenunternehmen ein. Aufmerksame Investoren können von der Kauflust profitieren.

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Vor etwa zehn Jahren mussten die großen Pharmakonzerne einsehen, dass stetiges hohes Wachstum selbst in ihrer Branche kein Automatismus ist. Fortan versuchten sie, sinkende Wachstumsraten durch Akquisitionen wettzumachen.

Und so geschah, was in solchen Marktsituationen meist geschieht: Die Übernahmekandidaten wurden auch für Anleger interessanter, entsprechend stiegen die Kurse ihrer Aktien. Das galt vor allem für Biotech- und Life-Science-Unternehmen.

Von 2008 bis 2011 gab es pro Jahr rund 45 Übernahmen allein in der Biotech-Branche, darunter vermehrt Großakquisitionen mit einem Übernahmepreis von mehr als einer Milliarde US-Dollar.

Der bis dato größte Coup gelang Roche 2009, als es auch die letzten 40 Prozent von Genentech akquirierte: Mit 47 Milliarden Dollar füllte Roche die Kassen der Anleger.

Appetit wird eher noch größer werden

In den vergangenen Jahren sind jedoch nicht nur die Aktienkurse in den genannten Branchen gestiegen, sondern es gelten auch strengere Bewertungsmaßstäbe. In jüngster Zeit greifen die Großeinkäufer deshalb etwas zögerlicher in die Regale der Branche.

Wir sehen dennoch nicht, dass sich der Appetit der Pharmaunternehmen verringert hätte. Schließlich fallen die Wachstumsraten im traditionellen Pharmageschäft nach wie vor vergleichsweise niedrig aus. Der Appetit wird sogar eher noch größer werden - wegen der geringen Verschuldung der Konzerne und ihrer hohen Kaufkraft.

Denn dank Niedrigzinsphase werden Neuverschuldungen für sie günstiger und mögliche Akquisitionen rentabler als zu Normalzinszeiten.

Die Kauflust dürfte in der Pharmabranche also anhalten und dem Kapitalmarkt weitere Übernahmen und somit hohe Kursaufschläge bei Biotech- und Life-Science-Unternehmen bescheren.

Um hiervon zu profitierten sollten selektiv investierende Anleger die entsprechenden Unternehmensanteile auch in ihren persönlichen Einkaufskorb, sprich ihr Portfolio, legen.

Mehr zum Thema

apoBank-Analyse

Frauen haben bei Praxisgründungen die Nase vorn

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen