Proteste

Polnische Ärzte beenden Hungerstreik

Veröffentlicht:

WARSCHAU. Polnische Assistenzärzte haben einen rund einmonatigen Hungerstreik für bessere Arbeitsbedingungen beendet und neue Protestmaßnahmen angekündigt. Die Nachwuchsmediziner würden nur noch die gesetzlich erlaubte Stundenanzahl arbeiten, kündigte der Verband der Assistenzärzte am Montag in Warschau an. Demnach unterschreiben viele Mediziner bei Arbeitsantritt eine Klausel, die sie zu zusätzlicher Arbeit verpflichte. "Diese Klausel werden wir nun massenhaft verweigern", sagte der Vize-Verbandschef der Nachwuchsmediziner, Jaroslaw Bilinski, in Warschau. Der Verband beklagt zu wenig Geld und Personal. Mehrere Mediziner seien in diesem Jahr bereits an Überarbeitung gestorben, hieß es.

Mit den rechtswidrigen Arbeitsbedingungen sei nun Schluss, sagte Bilinski. "Wir hören auf, erschöpft zu sein und Löcher im System zu stopfen." Er fügte hinzu: "Wir beenden den Hungerprotest, aber nicht dem Kampf um die Idee." Am 2. Oktober waren 20 Assistenzärzte im Warschauer Uni-Kinderklinikum in den Hungerstreik getreten, Kollegen landesweit schlossen sich ihnen an. Sie fordern die Regierung auf, die Ausgaben für das Gesundheitssystem innerhalb von drei Jahren von etwa 4,7 auf 6,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts zu erhöhen. Auch die Gehälter müssten steigen. Die Nachwuchsärzte könnten von einem Monatslohn von etwa 500 Euro oft kaum leben und wanderten aus, hieß es. Die Regierung schlägt bislang vor, die Gesundheitsausgaben bis 2025 auf sechs Prozent anzuheben. Für 2018 ist eine Kürzung der Mittel geplant.(dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ärztlicher Nachwuchs

Ärztetag ringt um Finanzierung der Weiterbildung

Junge Ärzte

Ärztetag räumt die Zusatz-Weiterbildungen auf

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung