Kommentar zum IGeL-Tipp Fahreignungstest
Prävention im weiteren Sinne
Fahrtauglich oder nicht? Für viele Senioren über 75 ist das eine essenzielle Frage - auch wenn sie sich nicht aktiv um deren Beantwortung bemühen. Gerade diese Passivität verschafft der Problematik der Verkehrssicherheit aber auch eine gesellschaftliche Dimension.
Angesichts des demografischen Wandels, der in Deutschland in vollem Gange ist, muss sich nicht zuletzt die Politik damit beschäftigen.
Sie muss festlegen, wie und durch welche Regelwerke gewährleistet werden soll, dass die weitere aktive Teilnahme auch dafür ungeeigneter Senioren am Straßenverkehr nicht zu einem unkontrollierbaren Wagnis auf Rädern wird.
Doch bis Berlin - wenn überhaupt - zu Potte kommen wird, muss sich der Markt selbst regulieren. Das gilt zum Beispiel für die Implementierung der von Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) im vergangenen Jahr medienwirksam geforderten, regelmäßigen Fahrtauglichkeitsprüfung für Senioren durch Hausärzte.
Ärzte können hier eine aktive Rolle einnehmen und ihre Patienten gezielt auf entsprechende IGeL-Angebote zur Fahrtauglichkeitsprüfung ansprechen. Auch wenn das Ergebnis für manchen Patienten schmerzhaft sein mag: Das ist Prävention im weiteren Sinne.
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